Glucosamin zur Behandlung der Gelenkarthrose
Glucosamin ist eine körpereigene
Substanz und ein normaler Bestandteil des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. Angewendet
wird Glucosamin insbesondere zur Linderung von Symptomen einer leichten bis
mittelschweren Arthrose des Kniegelenks.
In kürzlich publizierten
Übersichtsarbeiten wird die Wirksamkeit von Glucosamin bei der Gelenkarthrose
zunehmend infrage gestellt. Es wurde angemerkt, dass die derzeit empfohlene
Tagesdosierung (1500 mg) in vielen Fällen nicht zu wirksamen Gewebespiegeln
führt. Auch gibt es immer wieder Hinweise, dass nicht alle
Glucosamin-Formulierungen gleich wirksam sind. Bisherige Studienergebnisse
sprechen für einen günstigeren Effekt von Glucosamin-Sulfat im Vergleich zum
Glucosamin-Hydrochlorid.
Auf Basis der bisherigen Datenlage
kann Glucosamin als Glucosaminsulfat zur Behandlung der Kniegelenksarthrose mit
Einschränkung empfohlen werden. Voraussetzung ist eine Tagesdosis von
mindestens 1500 mg über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten. Eine Abnahme der
Schmerzsymptomatik und eine Verbesserung der Gelenkfunktion sind möglich. Das
Fortschreiten der Arthrose kann durch die Behandlung mit Glucosaminsulfat
wahrscheinlich nur geringfügig gebremst werden.
Glucosamin
|
||
Anwendung, Beschwerden, Erkrankung
|
Studien zum Nachweis der
Wirksamkeit
|
Bewertung
|
Zur Behandlung leichter bis
mittelschwerer Arthrose des Kniegelenks
|
++/-
|
**
|
VERTRÄGLICHKEIT: gute Verträglichkeit
|
||
FAZIT: BEHANDLUNGSEMPFEHLUNG für
die leichte bis mittelschwere Arthrose des Kniegelenks
|
Zeichenerklärung
Nachweis
der Wirksamkeit in Studien
++/- überwiegend
positive Studienergebnisse, einzelne negative Ergebnisse
Bewertung
** nachgewiesene, klinisch relevante Wirkung, Behandlungsempfehlung
|