Multivitamin-Präparate - Schützen zusätzliche Vitamine vor Herzinfarkt oder Schlaganfall?

 

Einfluss von Vitaminen auf das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall



Vermindert eine optimale Vitaminversorgung das Risiko eines Herzinfarktes?

 

Können Vitamine einen Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen?



Hintergrund

Bei unzureichender Versorgung mit Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 kann es zu einem Anstieg der Homocysteinspiegel im Blut kommen. Homocystein galt bislang als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall und Arteriosklerose. Untersuchungen belegen, dass sich erhöhte Homocysteinspiegel durch die Gabe der entsprechenden Vitamine normalisieren lassen. Eine neuere Untersuchung belegt zum Beispiel, dass die Gabe von B-Vitaminen das Risiko eines Schlaganfalls reduziert (3).


Studien zur Wirksamkeit

Eine schwedische Forschergruppe hat die Frage geprüft, ob eine regelmäßige Multivitamin-Einnahme das Risiko eines Herzinfarktes bei Frauen vermindert (1). In dieser Studie wurden insgesamt 31.671 Frauen ohne vorherige Herzerkrankungen über etwas mehr als 10 Jahre nachverfolgt.

Als Ergebnis zeigte sich eine signifikante Abnahme des Risikos einen Herzinfarkt zu erleiden unter den Frauen, die regelmäßig Multivitamin-Präparate einnahmen (- 27 %). Noch ausgeprägter war das Ergebnis bei den Frauen, die länger als 5 Jahre Vitamine eingenommen hatten. Bei ihnen war das Risiko für einen Myokardinfarkt um 41 Prozent geringer im Vergleich zu Frauen, die keine Nahrungsergänzung mit Multivitaminen vorgenommen hatten.

In einer weiteren Langzeituntersuchung wurden insgesamt 23.943 gesunde Teilnehmer über einen Zeitraum von 11 Jahren hinsichtlich des Auftretens von kardiovaskulären Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachtet (2). In dieser Studie aus Deutschland konnte kein Zusammenhang zwischen der Supplementation von Vitaminen und dem Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen beobachtet werden. Auch die Häufigkeit von Sterbefällen jeglicher Ursache blieb in dieser Studie unbeeinflusst von der Vitamin-Einnahme.

Eine 2013 publizierte Studie bestätigt, dass eine Vitamin- B-Supplementierung nicht mit einem niedrigeren Risiko für einen Schlaganfall assoziiert ist (4).


Fazit

Aufgrund der widersprüchlichen Studienergebnisse kann die Frage, ob eine Vitamin-Supplementation das Herzinfarktrisiko vermindert, derzeit nicht eindeutig beantwortet werden.


http://www.amazon.de/Naturheilmittel-Arzneimittel-wissenschaftlicher-Phytopharmaka-Evidenzbasierte/dp/1493706365/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1398370398&sr=1-1&keywords=naturheilmittel+pflanzliche+arzneimittel


Literatur:


1. Rautiainen S, Akesson A, Levitan EB, Morgenstern R, Mittleman MA, Wolk A. Multivitamin use and the risk of myocardial infarction: a population-based cohort of Swedish women. Am J Clin Nutr. 2010 Nov;92(5):1251-6.

2. Li K, Kaaks R, Linseisen J, Rohrmann S. Vitamin/mineral supplementation and cancer, cardiovascular, and all-cause mortality in a German prospective cohort (EPIC-Heidelberg). J Nutr. 2012 Jun;51(4):407-13.

3. Huang T, Chen Y, Yang B, Yang J, Wahlqvist ML, Li D. Meta-analysis of B vitamin supplementation on plasma homocysteine, cardiovascular and all-cause mortality. Clin Nutr. 2012 Aug;31(4):448-54.

4. Zhang C1, Chi FL, Xie TH, Zhou YH. Effect of B-vitamin supplementation on stroke: a meta-analysis of randomized controlled trials. PLoS One. 2013 Nov 25;8(11):e81577.


-->

Das könnte Sie interessieren: 


--> Suchbegriffe: Multivitamine-Einnahme, Wirksamkeit von Vitaminen, Wirkung von Vitaminen, Schutz vor Herzinfarkt, Risiko eines Herzinfarktes, Risikoverminderung Herzinfarkt, Vitamine und Herzinfarkt, Vorbeugen Herzinfarkt, Prophylaxe Myokardinfarkt, Schlaganfall vorbeugen mit Vitaminen