Erhöhte Leberwerte, Fettleber – Welche Heilmittel haben Einfluss auf erhöhte Transaminasen?

 

LEBERERKRANKUNG – FETTLEBER

Erhöhte Leberwerte senken - Welche Naturheilmittel wirken positiv auf die Leberfunktion?



Fragen, die in diesem Beitrag beantwortet werden:

  • Welche Naturheilmittel können erhöhte Leberwerte normalisieren?
  • Diagnose Fettleber – Welche pflanzlichen Wirkstoffe eignen sich zur Behandlung?
  • Welche Nahrungsmittel haben eine positive Wirkung auf die Leber?
  • Wie lässt sich das Fortschreiten einer Fetteber-Erkrankung vermindern?
  • Sind chinesische Kräuter zur Behandlung der Fettleber geeignet?
  • Haben Probiotika, Vitamine, L-Carnitin und Omega-3-Fettsäuren eine Wirkung auf erhöhte Transaminasen?



Hintergrund
Die Fettleber ist eine häufige Erkrankung. Etwa 25 Prozent der Erwachsenen haben eine Fettleber. Die Ursache der Fettleber wird häufig mit einer ungesunden Lebensweise in Zusammenhang gebracht, sie kann aber auch als Folge eines chronischen Alkoholkonsums und bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen auftreten. Die Fettleber wir häufig im Zusammenhang mit Übergewicht, Diabetes und mangelnder körperlicher Aktivität beobachtet. Die nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung (NAFLD, engl.: nonalcoholic fatty liver disease) kann zu einer schweren Lebererkrankung mit Hepatitis, Leberfibrose und Leberzirrhose fortschreiten. Diese Art der Leberkrankung ist definitionsgemäß nicht durch eine Hepatitis B, C oder durch chronischen Alkoholkonsum bedingt. Bei der Blutuntersuchung fallen häufig leicht erhöhte Leberenzyme (Transaminasen und γ-GT) auf.

In einer amerikanischen Untersuchung an 328 Patienten im Alter von im Mittel 54 Jahren einer ambulanten Klinik wurde eine überraschend hohe Prävalenz der Fettlebererkrankung beobachtet (44). Eine nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung wiesen 46 Prozent der Patienten auf. Im Vergleich zu den nicht Betroffenen, wiesen Patienten mit einer Fettleber häufiger einen Diabetes auf, waren übergewichtig, hatten Bluthochdruck und bewegten sich im Alltag deutlich weniger.

Als wirksamste Behandlungsmaßnahme werden Lebensstiländerungen angesehen. Insbesondere eine Gewichtsreduktion, eine Veränderung der Essgewohnheiten und eine Steigerung der körperlichen Aktivität haben sich in Studien als wirksame Maßnahmen erwiesen.

Eine überzeugend wirksame medikamentöse Therapie der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung ist bisher nicht bekannt.

Zu den Heilmitteln, die sich günstig auf eine Fettleber-Erkrankung auswirken können, zählen u.a. Silymarin, Grünalgen, Probiotika, Vitamin D, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren und L-Carnitin. Eine Umstellung der Ernährung kann ebenfalls wesentlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Zu den Nahrungsmitteln mit möglicherweise positiven Wirkungen zählen Grüner Tee, Haferflocken, Artischocken, Pflaumen und Gewürze wie Ingwer und Kurkuma. Auch für Wirkstoffe aus der Lakritze (Süßholzwurzel-Extrakt) ist ein leberschützender Effekt beschrieben.

Eine zunehmende Bedeutung bei der Vorbeugung und Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen kommt der Chinesischen Medizin zu. Für zahlreiche chinesische Kräuter fanden sich in kontrollierten Studien Hinweise auf eine Wirksamkeit bei der Behandlung der Fettleber-Erkrankung.

In der nachfolgenden Übersicht werden die bisher veröffentlichten Daten zur Wirksamkeit der genannten Heilmittel zusammengefasst und bewertet.



Risikofaktoren für das Entstehen und Fortschreiten einer Fettleber-Erkrankung



Eisen

Als Risikofaktor für das Fortschreiten einer Fettlebererkrankung zählt verschiedenen Studien zufolge ein erhöhter Serum-Ferritin-Spiegel (43). Dieser spiegelt einen erhöhten Eisenspeicher in der Leber wider. Möglicherweise hat eine Entleerung der Eisenspeicher durch eine Phlebotomie (Aderlass) einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf.  


Vitamin D

Es liegen Hinweise vor, dass eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D das Krankheitsbild der nicht-alkoholbedingten Fettleber-Hepatitis verschlechtern kann. Insgesamt scheint das Risiko für die Entwicklung einer Fettleber-Erkrankung bei niedrigen Vitamin-D-Spiegeln erhöht (29, 35).


Abkürzungen und Erläuterungen
• NAFLD: nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung (engl.: nonalcoholic fatty liver disease)
• Transaminasen: Aspartat-Aminotransferase (GOT oder AST) und Alanin-Aminotransferase (GPT oder ALT)
• Gamma-GT (γ-GT) = Gamma-Glutamyltransferase


Unterstützende Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung der Fettlebererkrankung



Silymarin/Silibinin

Für Silymarin konnte in der Mehrzahl der Untersuchungen eine Schutzwirkung gegenüber alkoholbedingten Leberschäden nachgewiesen werden (23, 37). Hingegen liegen nur wenige Studien zur Wirksamkeit von Silymarin bzw. Silibinin bei Patienten mit nicht-alkoholbedingter Fettleber-Erkrankung (NAFLD) vor. Eine nicht placebo-kontrollierte Untersuchung aus Italien an 72 Patienten liefert Hinweise, dass Silymarin sich auch positiv auf funktionelle und strukturelle Veränderungen infolge einer NAFLD auswirken kann. Nach 6 Monaten Behandlung mit Silymarin und Vitamin E besserten sich neben den Transaminasen (AST, ALT) auch Entzündungsparameter und Verlaufsparameter im Ultraschall (3).

Eine zweite, Placebo-kontrollierte Untersuchung über 12 Monate mit einer Silibinin-Zubereitung, die um Vitamin E und Phospholipide ergänzt wurde, kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Auch hier führte die Behandlung zu einem günstigen Effekt auf die Leberenzyme, die Insulinresistenz und die Leberhistologie (22).


Probiotika

Mehrere klinische Studien deuten darauf hin, dass Probiotika möglicherweise eine wirksame ergänzende Behandlungsoption bei der Fettlebererkrankung darstellen.

Probiotika sind Zubereitungen aus lebensfähigen Mikroorganismen. Probiotika zählen zu den Functional-Food-Produkten. In ausreichenden Mengen oral aufgenommen, haben Probiotika einen gesundheitsfördernden Einfluss.

Eine sehr detaillierte Aufarbeitung der bisherigen Studienlage kommt zu dem Ergebnis, dass die Zufuhr von Probiotika im Vergleich zur Placebogabe signifikant die Leberenzyme ALT (GPT) und AST (GOT) vermindert (25). Dieser Effekt war in allen betrachteten Studien in gleicher Weise nachweisbar und nach Einschätzung der Autoren auch klinisch relevant. Als Probiotika wurden Lactobacillus, Bifidobacterium und Streptococcus, auch in Kombination mit Fructooligosacchariden/Oligofructose (Inulin), eingesetzt.

In einer Untersuchung von Patienten mit einer NAFLD konnte nach einer Behandlungsdauer von 6 Monaten mit verschiedenen Probiotika (Lactobacillus plantarum, Lactobacillus deslbrueckii, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium bifidum) eine Abnahme des Fettgehaltes der Leber und eine Reduktion der Leberenzyme (AST) dokumentiert werden (45).

Für weitere Probiotika (Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus) konnte in einer Placebo-kontrollierten Studie nach 3-monatiger Behandlung ebenfalls ein signifikanter Rückgang der Transaminasen (ALT, AST) und der, Gamma-GT beobachtet werden (2). Diese Befunde bestätigten sich auch bei Patienten mit Fettleberhepatitis; hier erwies sich eine Kombination aus Bifidobacterium longum und Fructooligosacchariden (Inulin) als wirksam bei der Verminderung von Entzündungsparametern und der Aktivität verschiedener Leberenzyme (27). Auch übergewichtige Kinder mit erhöhten Leberenzymen scheinen von einer Probiotika-Einnahme (Lactobacillus rhamnosus) zu profitieren (42).

Die Ergebnisse zusammenfassend scheint die regelmäßige Aufnahme von Probiotika geeignet, erhöhte Transaminasen (ALT, AST) zu senken und damit sich positiv auf eine bestehende nicht-alkoholische Fettlebererkrankung auszuwirken.


Omega-3-Fettsäuren

Die Supplementation von 250 mg Docosahexaensäure (DHA) über 6 Monate bei Kindern mit nachgewiesener Fettleberhepatitis reduzierte einer Placebo-kontrollierten Studie zufolge den Schweregrad der Erkrankung, verbesserte die Insulinsensitivität und verminderte die Triglycerid-Konzentration, ohne jedoch die Aktivität der Lebertransaminasen zu verändern (31).

Bestätigt wurden diese Befunde durch weitere Placebo-kontrollierte Untersuchungen (7, 40, 47): Nach einer 24-wöchigen Behandlung mit täglich 2 g Omega-3-Fettsäuren konnten im Vergleich zur Placebo-Einnahme eine signifikante Reduktion der Symptome, der Serum-ALT-Aktivität und der Trigycerid-Konzentration bei Patienten mit einer NAFLD beobachtet werden. Auch der Anteil der Patienten mit einer vollständigen Rückbildung der Fettleber war in der Omega-3-Gruppe signifikant größer (47).

Auch eine 6-monatige Behandlung mit täglich 2 g Omega-3-Fettsäuren zusätzlich zu einer Diät führte im Vergleich zur Kontrollgruppe mit alleiniger Diät zu einer signifikanten Verminderung der Serum-ALT-Aktivität, der Triglyceride und verschiedener Entzündungsmediatoren. Auch die Insulinresistenz verbesserte sich signifikant unter der Gabe von Omega-3-Fettsäuren (40).


Carnitin

L-Carnitin verbessert die mitochondriale Beta-Oxidation (Energiegewinnung aus Fettsäuren) durch den Transfer von langkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien. Dieser Prozess könnte bei Entstehung einer Fettleberhepatitis gestört sein.

In einer Untersuchung über drei Monate wurde bei Patienten mit einer Fettleber geprüft, ob sich die regelmäßige Einnahme von L-Carnitin positiv auf die Leberfunktion auswirkt. Ergebnis: Während sich in der Kontrollgruppe keine Veränderungen bei den Transaminasen zeigten, konnte unter der Carnitin-Supplementation eine Abnahme sowohl der AST- als auch bei der ALT-Aktivität im Serum nachgewiesen werden (19). Eine weitere Untersuchung an Patienten mit einer NAFLD konnte diese Ergebnisse im Wesentlichen bestätigen. Unter einer täglichen Einnahme von 2x 1 g L-Carnitin besserten sich innerhalb von 24 Wochen signifikant verschiedene Leberenzyme (ALT, AST, Gamma-GT) und weitere Parameter des Fettstoffwechsels (26).

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Grünalgen

Wahrscheinlich weisen auch Wirkstoffe aus der Grünalge (Chlorella vulgaris) einen leberschützenden Effekt auf. Die Ergebnisse einer Untersuchung an 76 Patienten mit einer NAFLD deuten darauf hin, dass die tägliche Einnahme von 1200 mg Chlorella-vulgaris-Extrakt über 3 Monate die Serumspiegel für die Transaminasen ALT und AST reduziert (34).

Melatonin oder Tryptophan

Oxidativer Stress ist sehr wahrscheinlich wesentlich an der Pathogenese der Fettleberhepatitis beteiligt. Die Gabe der Aminosäure Tryptophan kann nach einer Umwandlung in Melatonin dem oxidativen Stress entgegenwirken und sich damit günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken. In einer ersten kontrollierten Studie konnte unter der zweimal täglichen Gabe von 500 mg L-Tryptophan nach 4 Wochen eine signifikante Verminderung der Gamma-GT und eine Reduktion entzündungsfördernder Zytokine bei Patienten mit einer NAFLD nachgewiesen werden (6). Eine vergleichbare Wirkung wurde auch unter der Gabe von zweimal täglich 5 mg Melatonin beobachtet.


Vitamin E (Tocopherol)

Vitamin E gilt als starkes Antioxidans, das den oxidativen Stress im Rahmen von Entzündungen in der Leber vermindern kann und damit zu einer Verbesserung der Fettleberhepatitis beitragen könnte. Obwohl einzelne kontrollierte Studien (Dauer bis zu 6 Monate) positive Wirkungen von Vitamin E auf die Transaminasen, verschiedene Fettstoffwechselparameter und Entzündungsmediatoren nachweisen konnten (18), ist die Studienlage insgesamt widersprüchlich (17). Eine unlängst veröffentlichte Studienübersicht kommt zu dem Ergebnis, dass Vitamin E bei Patienten mit NAFLD, ohne gleichzeitigem Diabetes, wirksam sein könnte (33). Wahrscheinlich sind dafür relativ hohe Vitamin-E-Dosierungen notwendig. Untermauert wird diese Einschätzung durch Studien, in denen für hoch dosiertes Vitamin E (800 IE/Tag) eine Besserung der Fettlebererkrankung nachgewiesen werden konnte (38).

Es existieren aber weiterhin Bedenken hinsichtlich der Langzeit-Verträglichkeit hoher Dosen von Vitamin E. Die langfristige Einnahme von mehr als 400 IE/Tag könnte Studien zufolge die Sterblichkeit und das Risiko an einem Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen (28, 30).


Einfluss der Ernährung



Grüner Tee

Eine systematische Bewertung der Literatur zum Einfluss einer regelmäßigen Zufuhr von grünem Tee auf die Leberfunktion kommt zu dem Ergebnis, dass die Zufuhr von Grüntee einen schützenden Effekt vor verschiedenen Lebererkrankungen aufweist (13). Weitere Untersuchungen fanden einen positiven Zusammenhang zwischen der Höhe der Grüntee-Aufnahme und der Besserung von bestehenden Lebererkrankungen. Die Autoren dieser Übersichtsarbeit kommen zu dem Schluss, dass ein erhöhter Konsum von grünem Tee das Risiko von Lebererkrankungen reduzieren kann (13).

Epidemiologische Untersuchungen geben zudem Hinweise, dass ein Grüntee-Konsum Fettstoffwechselstörungen vermindern kann und darüber hinaus einen positiven Einfluss auf erhöhte Leberenzyme ausübt (12, 15).


Haferflocken

Eine kontrollierte Studie hat den Effekt einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten auf die Ausprägung eine Fettleber untersucht (4). Über 12 Wochen erhielten dabei übergewichtige Erwachsene mit Fettleber Müsli auf Haferflockenbasis (enthalten Beta-Glukane). Im Ergebnis zeigten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Abnahme des Körpergewichts und eine Verminderung der Transaminasen (ALT, AST).


Pflaumen oder Zwetschgen

Sowohl der europäischen Pflaume als auch der japanischen Aprikose werden positive Effekte auf die Leberfunktion zugeschrieben. Erste kontrollierte Untersuchungen sprechen für eine Reduktion der Leberenzym-Aktivität (ALT und alkalische Phosphatase) unter der täglichen Zufuhr von Pflaumen oder Pflaumensaft über einen Zeitraum von 8 Wochen (1). Auch die Gabe von Aprikosen-Extrakt war in einer nicht-placebokontrollierten Studie wirksam bei der Behandlung unterschiedlicher Lebererkrankungen (10).


Granatapfel

Für Granatapfelzubereitungen liegen bisher nur Daten aus Tierexperimenten vor, die einen Leberschutz durch eine Verminderung von oxidativem Stress nahelegen (48).


Artischocke

Der regelmäßigen Zufuhr von Artischocken-Extrakt wird eine leberschützende Wirkung zugeschrieben (36). Kontrollierte klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Artischocken-Extrakten liegen nur für das Krankheitsbild der Hepatitis C vor. Dort erwies sich die Behandlung mit Artischocken-Extrakt als nicht wirksam (11).


Kurkuma / Curcumin

Dass auch ein Gelbwurzel-Extrakt aus Curcuma longa leberschützende Eigenschaften aufweist, ist aus zahlreichen In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen bekannt. Kürzlich konnte erstmalig in einer Placebo-kontrollierten Studie die Wirksamkeit von Kurkuma-Extrakt bei ansonsten gesunden Personen mit erhöhten Leberenzymen nachgewiesen werden (14). Nach 12 Wochen Behandlung mit täglich 3 g eines speziellen Kurkuma-Extraktes konnte eine signifikante Reduktion der Serumaktivität der Transaminasen (ALT, AST) nachgewiesen werden.


Ingwer (Zingiber officinale, Ginger)

In einem Tiermodell zum alkohol-induzierten Leberschaden konnten durch eine vorbeugende Behandlung mit Ingwer die typischen Leberschäden mit einem Anstieg der Transaminasen-Aktivität im Blut vermindert werden (32).


Lakritze (Glycyrrhiza glabra)

Die Wirkung von Süßholzwurzel-Extrakt (Lakritze, Glycyrrhiza glabra) auf die Leberfunktion wurde bei 66 Patienten mit einer NAFLD untersucht. Die Patienten erhielten dabei über 2 Monate entweder täglich 2 g Süßholzwurzel-Extrakt oder Placebo. Am Ende der Behandlungsphase konnte nur unter dem Glycyrrhiza-glabra-Extrakt eine signifikante Abnahme der Transaminasen-Serumspiegel (ALT, AST) nachgewiesen werden (9).


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Chinesische Kräuter

Verschiedene Kräuter der Chinesischen Medizin werden einzeln oder in Kombination traditionell zur Behandlung der Fettlebererkrankung angewendet (21).


Jianpi Huatan Fang

Eine klinische Studie bei Kindern mit Fettleber-Erkrankung zeigte eine verbesserte Leberfunktion unter der 3-monatigen Behandlung mit Jianpi Huatan Fang, einer chinesischen Kräutermischung, im Vergleich zur Vitamin-E-Gabe (46).


Yiqi Sanju

Zur Wirksamkeit von Yiqi Sanju, einer weiteren Mischung verschiedener chinesischer Kräuter, liegt nur das Abstract einer Placebo-kontrollierten Untersuchung aus China vor. Nach einer dreimonatigen Therapie mit Yiqi Sanju konnten eine Abnahme der Transaminasen, eine Verbesserung der Insulinresistenz und eine Verminderung des Körpergewichts dokumentiert werden (24).


Gynostemma pentaphyllum

Weitere pflanzliche Heilmittel der Chinesischen Medizin erwiesen sich in ersten kontrollierten Untersuchungen bei der NAFLD als wirksam. Beispielsweise wurden in einer Placebo-kontrollierten Studie für Gynostemma pentaphyllum in Ergänzung zu einer Diät eine Abnahme der Leberenzym-Aktivität, eine Gewichtsreduktion und eine Verbesserung der Insulinresistenz beschrieben (5).

Über die oben beschriebenen chinesischen Kräuter hinaus werden noch zahlreiche weitere Heilkräuter zur Behandlung der Fettleber-Erkrankung angewendet (21). Für einige dieser pflanzlichen Heilmittel sind in der Literatur bereits positive tierexperimentelle Daten publiziert, die weitere Untersuchungen am Menschen sinnvoll erscheinen lassen (z.B. Cnidium monnieri L., Cusson, Picrorhiza kurroa; (41, 39)). Bisher liegen allerdings keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit vor.

Weitere chinesische Heilkräuter, die traditionell bei Fettleber-Erkrankungen zum Einsatz kommen, wurden bereits mit Blick auf die Verträglichkeit und Wirksamkeit in klinischen Studien bei anderen Lebererkrankungen geprüft (21). Astragalus membranaceous wurde beispielsweise erfolgreich in einer Studie bei Leberzirrhose (portale Hypertension) untersucht. Auch die Anwendung von Salvia miltiorrhiza (Rotwurzel-Salbei) gilt in China als weitverbreitet, obwohl bisher nur wenige Daten zur Wirksamkeit, u.a. bei Hepatitis B, veröffentlicht wurden (21).


Chinesische Kräuter bei der alkoholbedingten Fettlebererkrankung

Weitere Übersichtsarbeiten zur Wirksamkeit chinesischer Heilkräuter bescheinigen den folgenden Wirkstoffen eine mögliche Wirksamkeit bei der Vorbeugung und Behandlung der alkohol-induzierten Leberschädigung (8): Cnidium monnieri (L.) Cusson (Apiaceae), Curcuma longa L. (Zingiberaceae), Pueraria lobata (Willd.) und Ohwi (Leguminosae).

Im Tiermodell einer alkohol-induzierten Fettleber konnte für die folgenden Wirkstoffe der traditionellen Chinesischen Medizin ein leberschützender Effekt nachgewiesen werden: Astragalus membranaceus, Morus alba, Crataegus pinnatifida, Alisma orientale, Salvia miltiorrhiza und Pueraria lobata (16).

Die Ausprägung einer beispielsweise durch hohe Fettzufuhr induzierten Fettlebererkrankung lässt sich möglicherweise durch Crataegus pinnatifida (Fiederblatt-Weißdorn) vermindern, darauf deuten Untersuchungen in Ratten hin (20).


Zusammenfassung

Neben einer Gewichtsreduktion und einer Steigerung der körperlichen Aktivität können auch Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten mit einer stärkeren Berücksichtigung von Haferflocken, Grünen Tee, Pflaumen und Gewürzen wie Ingwer und Curcumin zu einer Besserung der nicht-alkoholbedingten Fettlebererkrankung beitragen.

Zur Vorbeugung und Behandlung einer Fettleber eignet sich wahrscheinlich auch eine Nahrungsergänzung mit L-Carnitin, Omega-3-Fettsäuren und Probiotika. Die Anwendung von pflanzlichen Wirkstoffen wie Silymarin und ausgewählten chinesischen Kräutern sollte nur in Abstimmung mit einem Arzt erfolgen.


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