Fersensporn – Ist eine Behandlung mit Kortison wirksam?


Führt die Injektion von Kortison an die Plantarsehne auch langfristig zu einer Abnahme der Beschwerden?



Hintergrund

Der Fersensporn wird auch als eine Entzündung der Plantarsehne (Plantarfasziitis) bezeichnet. Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache von Fersenschmerzen. Betroffen sind insbesondere übergewichtige Personen, die viel Zeit im Stehen verbringen. Zudem werden etwa 10 % der Läufer durch eine Entzündung der Plantarsehne in ihrer sportlichen Aktivität eingeschränkt. Die Patienten klagen über anfängliche Schmerzen am Morgen bei den ersten Schritten aus dem Bett. Die Schmerzen lassen bei fortgesetzter Aktivität langsam nach und verschlechtern sich bei längerem Stehen. Im Röntgenbild finden sich häufig Kalkablagerungen in der Plantarsehne. 

Zu den derzeit am häufigsten angwendeten Behandlungen beim Fersensporn (Plantarfasziitis) zählen die physikalische Therapie (u.a. Iontophorese, Phonophorese, Kälteanwendung, Stoßwellentherapie), orthopädische Schuhversorgung und Schuheinlagen. 



Auch die Kortikosteroid-Injektion zählt zu den häufig eingesetzten Behandlungoptionen bei Plantarfasziitis. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung kann diese Behandlung die akuten und chronischen Schmerzen der Ferse lindern. In histologischen Untersuchungen hat sich jedoch gezeigt, dass der Fersensporn nicht durch eine Entzündungsreaktion verursacht wird, sondern, dass dem Krankheitsbild eher degenerative Prozesse mit Mikrorissen in der Plantarsehne und Kollagen-Nekrosen zugrunde liegen. Experten haben daher empfohlen, den Fersensporn eher als Plantarfibrose zu bezeichnen. Auch deshalb wird die Wirksamkeit der Verabreichung von Kortikosteroiden zunehmend in Frage gestellt. Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass die Kortison-Injektion nur zu einer kurzfristigen Schmerzlinderung führt oder gar keinen Nutzen hat. Zudem besteht nach der Behandlung ein erhöhtes Risiko für einen Riss der Plantarsehne.

Das Ziel einer Metaanalyse war es, die Wirksamkeit der Kortikosteroid-Injektion im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung von Fersensporn (Plantarfasziitis) zu bewerten. 

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Ergebnisse

Insgesamt vier Studien mit zusammen 289 Patienten wurden in die Analyse aufgenommen. Im Vergleich zur Placebo-Behandlung konnte unter der Kortikosteroid-Injektion nach einem Monat eine signifikant stärkere Schmerzlinderung dokumentiert werden. Über längere Zeiträume, z.B. nach zwei und drei Monaten, wurde hingegen kein Unterschied zwischen der Kortikosteroid-Injektion und Placebo beobachtet. Auch bei den strukturellen Veränderungen, wie der Dicke der Plantarsehne zeigte sich nur eine Tendenz zugunsten der Kortikosteroid-Injektion, aber kein statistisch signifikanter Unterschied. 

Zusammenfassend kommt diese Metaanalyse zu dem Ergebnis, dass die Verabreichung von Kortikosteroiden zu einer kurzzeitigen Schmerzlinderung im Vergleich zu Placebo führt, die Wirksamkeit jedoch mit längerer Beobachtungsdauer wieder nachlässt.

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Quellennachweis / Literatur


Li Z, Yu A, Qi B, Zhao Y, Wang W, Li P, Ding J.Corticosteroid versus placebo injection for plantar fasciitis: A meta-analysis of randomized controlled trials. Exp Ther Med. 2015 Jun;9(6):2263-2268.


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