Welche Wirkungen hat Taurin?


Führt Taurin zu einer Leistungssteigerung bei Sportlern?

Hat Taurin blutdrucksenkende Eigenschaften?



Taurin im menschlichen Körper

Taurin ist eine Aminosäure, die in besonders hoher Konzentration in Zellen des Gehirns, der Netzhaut, des Herzens und der Fortpflanzungsorgane vorkommt. Taurin ist im menschlichen Körper reichlich vorhanden, bis zu 1 g Taurin pro Kilogramm Körpergewicht konnten nachgewiesen werden (Huxtable 1992).


Mögliche Wirkungen von Taurin

  • Gut belegt ist die antioxidative Wirkung von Taurin. 
  • Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass Taurin zudem einen modulierenden Einfluss auf Entzündungen ausübt (Park 1993, Kontny 2000, Marcinkiewicz 2014).
  • Taurin kann darüber hinaus die Membran-Stabilität erhöhen (Royhoudhury 2013). 
  • Im Einklang damit haben verschiedene Studien gezeigt, dass Taurin das Gehirn vor den Auswirkungen eines ischämischen Insults oder einer traumatischen Schädigung schützen kann (Sun 2015; Menzie 2013).
  • Zur Wirkung von Taurin auf den Fettstoffwechsel sind erst kürzlich neue Daten publiziert worden. Demnach kann Taurin Fettgewebe reduzieren, indem es sowohl die Lipolyse stimuliert als auch die Lipogenese hemmt. Eine Untersuchung an Radfahrern zeigte eine 16%ige Zunahme der Fettoxidation während einer 90-minütigen Trainingsbelastung im Vergleich zur Kontrollgruppe (Rutherford 2010).
    Insgesamt gibt es bisher noch keine ausreichende Evidenz zur Wirkung von Taurin auf den Fettstoffwechsel in Verbindung mit einer Leistungssteigerung. Weitere Studien sind notwendig, um die Rolle von Taurin im Fettstoffwechsel bei Ausdauerbelastungen aufzuklären.
  • Eine Taurin-Supplementierung könnte Studien zufolge vorteilhafte Wirkungen bei der Behandlung von Epilepsie (Barbeau 1975), Herzinsuffizienz (Kramer 1981), Mukoviszidose (Darling 1985) und Diabetes (Franconi 2004) haben. 
  • In Tierversuchen konnte ein Schutz vor den neurotoxischen Wirkungen von Alkohol, Ammoniak und Blei nachgewiesen werden.
  • Taurin wirkt in Mitochondrien regulierend auf die Energiebereitstellung. Mehrere Studien an Nagetieren haben nach Taurin-Supplementierung eine erhöhte Belastungskapazität gezeigt (Yatabe 2003, Miyazaki 2004, Goodman 2009).


Ist Taurin essentiell für den Menschen?

Bei Erwachsenen gilt Taurin als nicht essentielle Aminosäure, da sie leicht aus Cystein endogen synthetisiert werden kann. Diese Aminosäure wird nicht für die Proteinsynthese verwendet.
Die endogene Synthese von Taurin ist sehr variabel. Sie ist Abhängigkeit vom Ernährungszustand, der Proteinaufnahme und der Cystein-Verfügbarkeit im Körper (De Luca 2015)


Welche Nahrungsmittel erhalten viel Taurin?

Fleisch und Meeresfrüchte sind wichtige Taurin-Quellen in der Ernährung. Taurin ist auch ein wesentlicher Bestandteil in populären "Energy-drinks", die damit zu einer Hauptquelle der Taurin-Zufuhr werden.


Taurin-Gehalt von Energy-Drinks

Analysen von 49 Energy-Drinks haben ergeben, dass die durchschnittliche Konzentration von Taurin bei über 3 g pro Liter liegt (3,180 mg/l).


Gibt es einen Taurin-Mangel beim Menschen?

Im Vergleich zu gesunden Personen (27-57 Jahre) haben gesunde ältere Patienten (61-81 Jahre) einen um bis zu 49 % geringeren Plasma-Taurin-Spiegel (Vohra 2000).

Taurin ist die zweithäufigste freie Aminosäure in der Muttermilch und die am häufigsten vorkommende freie Aminosäure im fetalen Gehirn (Gaull 1989).

Bei einer langfristigen parenteralen Ernährung ist es in der Vergangenheit bei Neugeborenen zu einem Taurin-Mangel gekommen, der neben einer Netzhaut-Dysfunktion auch zu funktionellen und strukturellen Hirnschäden führen kann (Rivas-Arancibia 2000).


Bei welchen Erkrankungen kommt ein Taurin-Mangel vor?

Obwohl die spezifischen Wirkmechanismen eines Taurin-Mangels noch nicht vollständig aufgeklärt sind, gibt es eine Reihe von Erkrankungen bei denen ein Taurin-Mangel identifiziert wurde. Hierzu zählen 
  • Knochenerkrankungen (Osteogenesis imperfecta, Osteoporose), 
  • Blut-Erkrankungen (akute myeloische Leukämie), Erkrankungen des Zentralnervensystems (Schizophrenie, Friedreich Ataxie), 
  • Augenerkrankungen (Retinitis pigmentosa) und
  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (essentielle Hypertonie, Atherosklerose). 
  • Auch bei der Gaucher-Krankheit, der Mukoviszidose und bei Patienten unter langfristig parenteraler Ernährung wurde eine Taurin-Mangel dokumentiert (Caine 2016).


Wer ist von einem Taurin-Mangel bedroht?

Menschen, die Fleisch und Meeresfrüchte essen, haben in der Regel eine gute Taurin-Versorgung über die Ernährung (Rana 1986). Weil Pflanzen Taurin nicht in nennenswerten Mengen enthalten, haben Vegetarier und Veganer eine deutlich geringere Taurin-Zufuhr und weisen entsprechend geringere Blutspiegel auf (Laidlaw 1990).

Die Korrektur eines Taurin-Mangels bei älteren Menschen könnte für die kognitive Leistungsfähigkeit, den Energiestoffwechsel, die Sexualfunktion und das Sehvermögen von Nutzen sein. Weitere klinische Studien sind jedoch erforderlich, um diesen Zusammenhang zu bestätigen.

Mehrere Studien haben eine beschleunigte Alterung (Ito 2014) und das Auftreten von Muskelerkrankungen (De Luca 2015) beschrieben, wenn die Muskulatur einen Taurin-Mangel aufwies.

Gegenwärtig ist der wichtigste klinische Grund, Taurin zu empfehlen ein nachgewiesener Taurin-Mangel.


Wie hoch ist die tägliche Aufnahme von Taurin?

Die typische amerikanische Diät liefert täglich zwischen 123 und 178 mg Taurin (Laidlaw 1990).


Untersuchungen zur Wirkung von Taurin beim Menschen

Einfluss von Taurin auf die Gedächtnisleistung

Während einige Hersteller von Energy-Drinks damit werben, dass Taurin eine Rolle bei der Verbesserung der kognitiven und physischen Leistung spielt, gibt es nur wenige Studien am Menschen, die diese Behauptung in Abwesenheit von anderen Einflussfaktoren wie Koffein oder Glukose untersuchen haben.(Rutherford 2010, Zhang 2004, Giles 2012).

Taurin wird als eine mögliche vorbeugende Behandlung für Alzheimer-Demenz diskutiert (Atamna 2010). Bei älteren Mäusen wurde eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und mit einer Taurin-Supplementierung in Verbindung gebracht (El Idrissi 2013). Diese Ergebnisse ließen sich bei erwachsenen Mäusen, deren Taurin-Spiegel innerhalb normaler Grenzen lag, nicht bestätigen.


Kann Taurin den Muskelkater nach ungewohnter Belastung verhindern?

Untersuchungen legen nahe, dass nach exzentrischer Muskelbelastung die muskuläre Leistungseinschränkung ihr Maximum zwischen 24 und 72 Stunden nach dem Training erreicht. Innerhalb von sieben Tagen wird wieder die volle Leistungsfähigkeit des Muskels erlangt (Huxtable 1982).

In ihrer Studie haben Ra et al. unter Taurin-Supplementation im Vergleich zu Placebo einem verzögert auftretenden und verminderten Muskelkater nach einer exzentrischen Muskel-Belastung bei Männern beobachtet. Es wurde jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Behandlungen bei einem Marker für einen Muskelschaden (Creatinkinase = CK) beobachtet (Ra 2013).

In ähnlicher Weise führte eine zweiwöchige Supplementierung mit Taurin bei Männern zu einem verminderten Muskelkater und einem insgesamt erhöhtem Kraftniveau nach exzentrischer Muskelbelastung. In dieser Untersuchung wurde zudem ein verringerter CK-Plasmaspiegel beobachtet (da Silva 2014).

Eine Studie an 10 Freizeitsportler kommt zu dem Ergebnis, dass Taurin bei zweimal täglicher Einnahme (bei 0,1 g pro kg Körpergewicht pro Tag) für 3 Tage zur Beschleunigung der Regeneration des Muskels nach einer exzentrischen Belastung des Muskels (Biceps brachii) beitragen kann (McLeay 2017).


Verbessert Taurin die sportliche Leistungsfähigkeit?

Hohe Konzentrationen von Koffein und Taurin sind wichtige Bestandteile vieler ergogener Nahrungsergänzungsmittel, die verabreicht werden, um eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei Athleten zu erreichen. Bisher gibt es nur wenig überzeugende Daten, die die Behauptungen einer leistungssteigernden Wirkung einer Taurin-Supplementation stützen.

In einem Tierexperiment wurde die Wirkung von Taurin oder Koffein allein oder in Kombination auf die muskuläre Leistungsfähigkeit untersucht.
Ergebnisse: Die Behandlung mit Taurin konnte keine signifikante Verbesserung bei den gemessenen Parametern hervorrufen. Die Behandlung mit der Kombination aus Taurin und Koffein führte hingegen zu einem signifikanten Anstieg der akuten Muskelkraft, gleichzeitig aber auch zu einer schnelleren Ermüdung. Die ergogene Wirkung der Kombination aus Taurin und Koffein unterschied sich nicht von den Wirkungen von Koffein alleine, was auf eine fehlende ergogene Wirkung von Taurin schließen lässt (Tallis 2014).

Rutherford et al. untersuchten die Wirkung einer oralen Taurin-Supplementierung (1.660 mg) auf die Ausdauer bei trainierten Radfahrern (Einnahme 1 Stunde vor dem Training). Sie beobachteten jedoch weder einen Effekt auf die Herzfrequenz, noch auf den Grad der subjektiven Anstrengung oder die Zeitfahrleistung (Rutherford 2010).

In einer weiteren Cross-over-Studie an Triathleten wurden drei Gramm Taurin in 400 ml Schokoladenmilch oder als Placebo nur Schokoladenmilch jeweils nach dem Training für 8 Wochen eingenommen.
  • Ergebnis: Die Taurin-Supplementierung hatte keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, war aber wirksam bei der Verringerung oxidativer Stressmarker, was darauf hindeutet, dass Taurin oxidativen Stress bei Triathleten vermindern kann (De Carvalho 2017).

Bei 9 Langstrecken-Triathleten wurde der Einfluss einer 8-wöchigen Supplementation von täglich 3 g Taurin (Einnahme zusammen mit Schokoladenmilch) im Vergleich zu Placebo auf Marker der Muskelschädigung (LDH und CK) und die Leistungsfähigkeit geprüft.
  • Ergebnisse: Die LDH-Konzentrationen unterschieden sich nicht signifikant nach der Einnahme von Taurin oder Placebo, auch gab es keine Änderungen bei den Leistungsparametern; der anaeroben Schwelle, der wahrgenommenen Anstrengung oder der Herzfrequenz. Auch die Konzentrationen von Entzündungsmarkern (IL-6 und TNF-α) änderte sich nicht im Vergleich zur Placebo-Einnahme.
Fazit: Eine Taurin-Supplementierung hat bei Triathleten keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und das Ausmaß der Muskelschädigung (Martinez Galan 2017).

Eine weitere Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass eine akute Supplementation von 6 g Taurin vor dem Training die Laufleistung bei hoher Intensität nicht wesentlich verbessert (Milioni 2016).

Zusammenfassend kommen die bisher publizierten Untersuchungen zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass eine Taurin-Supplementation keine leistungssteigernde Wirkung beim Radfahren, Laufen oder Schwimmen aufweist.


Wirkt Taurin auf das Verhalten und die Psyche?

Möglicherweise hat eine Taurin-Supplementation Einfluss auf das Verhalten und die Psyche. In einer Untersuchung an 134 High-School-Schülern gelang der Nachweis, dass der Verzehr von Taurin-reichen Nahrungsmitteln (Taurin-Gehalt ca. 650 mg/Tag) für 5 Tage die Einstellung gegenüber Lehrern, die Zielstrebigkeit, die Motivation und die Selbstkontrolle der Schüler im Vergleich zur Kontrollgruppe verbessert (Park 2017).


Blutdrucksenkung durch Taurin?

Die antihypertensive Wirkung von Taurin beim Menschen wurde bisher nur in einigen kleinen Studien mit kurzer Behandlungsdauer (7 Tage bis 6 Wochen) untersucht (Militante 2002). Eine Placebo-kontrollierte Studie an Patienten mit einer Borderline-Hypertonie zeigte, dass eine Taurin Supplementation (6 g pro Tag) für 1 Woche den systolischen Blutdruck um 9,0 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 4,1 mmHg verringerte (Fujita 1987).

Eine weitere Placebo-kontrollierte Studie hat die tägliche Einnahme von 1,6 g Taurin oder Placebo bei 120 prä-hypertensiven Patienten für 12 Wochen geprüft (Sun 2016). Die Supplementierung mit Taurin führte zu einer signifikanten Abnahme sowohl des klinisch gemessenen wie auch des ambulanten 24-Stunden-Blutdrucks, insbesondere bei Patienten mit hoch-normalen Ausgangswerten. Die durchschnittliche Blutdruck-Reduktion (klinisch gemessen) lag bei 7,2 mmHg systolisch und bei 4,7 mmHg diastolisch unter Taurin (Placebo 2,6/1, mmHg) (Sun 2016).


Hat Taurin eine Wirkung beim Metabolischen Syndrom?

Als metabolisches Syndrom wird eine Gruppe von Risikofaktoren für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammengefasst. 

Das metabolische Syndrom umfasst
  • eine Fettleibigkeit, die sich im Bauchbereich manifestiert (Bauchfett),
  • Bluthochdruck,
  • eine Fettstoffwechselstörung mit Hypertriglyceridämie und erniedrigtem HDL-Cholesterin, und eine
  • Insulinresistenz bzw. gestörte Glukosetoleranz (erhöhte Glukosekonzentration im Blut).
Klinische und experimentelle Studien zeigen erste Hinweise, dass die Einnahme von Taurin bei der Prävention des metabolischen Syndroms einschließlich Diabetes, Fettleibigkeit, Dyslipidämie und Bluthochdruck von Vorteil sein könnte (Chen 2016, Imae 2014).


Taurin bei Epilepsie?

Tierexperimentelle Studien dokumentieren eine antikonvulsive Wirkung von Taurin (El Idrissi et al., 2003; Chepkova 2006, El Idrissi 2008), die jedoch beim Menschen mit Epilepsie nicht vollständig bestätigt werden konnte (Oja 2013).


Taurin bei Herzinsuffizienz

Eine Taurin-Supplementierung bei Patienten mit Herzinsuffizienz erhöht Studien zufolge die Belastungsfähigkeit im Vergleich zu Placebo (Beyranvand 2011).

Eine Placebo-kontrollierte Untersuchung an Patienten mit Herzinsuffizienz weist zudem auf einen möglichen anti-entzündlichen Effekt von Taurin hin. Nach 2 Wochen Einnahme von Taurin (3x tägl. 500 mg) zeigte sich eine signifikante Reduktion beim CRP, einem Marker für die Entzündungsaktivität im Körper (Ahmadian 2017).

Taurin fungiert als Antioxidans und Regulator der intrazellulären Calciumhomöostase, Taurin schützt dabei Herzmuskelzellen vor einer Calciumüberladung, wie dies bei der Herzinsuffizienz häufig der Fall ist. Die Calciumüberladung kann zur Schädigung der Herzmuskelzellen führen. Studien zur Wirkung von Taurin bei Herzinsuffizienz haben zu positiven Ergebnissen geführt (Azuma 1992, Beyranvand 2011). In diesen Studien wurde mit einer täglichen Dosis von 1,5 bis 6 Gramm Taurin behandelt, Taurin wurde dabei gut
vertragen.


Sicherheit und Verträglichkeit

Taurin wurde in einer Vielzahl von Studien bei Erwachsenen sicher angewendet. In Studien sind bisher keine häufigen Nebenwirkungen berichtet worden. Auch bei Kindern gibt es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Unverträglichkeiten. Weitere Studien sind notwendig, um die Sicherheit von Taurin während der Schwangerschaft und Stillzeit zu prüfen. Bis dahin gilt es, eine Verwendung während der Schwangerschaft zu vermeiden.


Welche (maximalen) Dosierungen von Taurin gelten als verträglich?

Die höchste Dosis von Taurin, die für 6 Monate beim Menschen getestet wurde waren 10 g pro Tag (Durelli 1983). Darüber hinaus haben eine Reihe von Studien Taurin in einer Dosierung von 1 bis 6 g pro Tag über Zeiträume von einer Woche bis zu einem Jahr verwendet (Shao 2008).
Die Bewertung möglicher akuter, subakuter und chronischer Nebenwirkungen war Gegenstand zahlreicher toxikologischer Studien zu Taurin. Dabei konnte kein karzinogenes oder teratogenes Potenzial nachgewiesen werden.
Fazit: Basierend auf den verfügbaren Daten aus Untersuchungen an Menschen wird eine tägliche Zufuhr von 3 g Taurin als sicher angesehen.


Diskussion und Fazit

Taurin zählt zu den nicht-essentiellen Aminosäuren, die vom Körper selbst synthetisiert werden können. Ein Taurin-Mangel ist bei gesunden Erwachsenen extrem unwahrscheinlich. Da die meisten klinischen Studien bisher die Wirkungen von Taurin in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen wie Koffein, Kreatin und Glukose in Getränken wie Red Bull untersucht haben, können diese Studien nicht zur Bestimmung der alleinigen Wirkung von Taurin herangezogen werden. 

Es liegen Hinweise auf eine anti-entzündliche Wirkung von Taurin vor. In den aktuellen klinischen Studien, in denen die isolierte Wirkung von Taurin auf die Leistungsfähigkeit von Ausdauersportlern getestet wurde, finden sich keine Hinweise auf eine Leistungssteigerung. Hingegen deuten zahlreiche Untersuchungen auf einen protektiven Effekt einer Taurin-Gabe auf den durch exzentrische Muskelbelastung verursachten Muskelschaden hin. Möglicherweise kommt Taurin eine Bedeutung bei der Reduktion grenzwertig erhöhter Blutdruckwerte zu. Ob ältere Personen in ihren kognitiven Fähigkeiten von einer Taurin-Supplementation profitieren, ist noch nicht abschließend geklärt.


Das könnte Sie interessieren:

Red Bull und Co. – Wirkungen und Nebenwirkungen von Energy-Drinks

 

Literatur / Quellenachweis

Ahmadian M, Roshan VD, Aslani E, Stannard SR. Taurine supplementation has anti-atherogenic and anti-inflammatory effects before and after incremental exercise in heart failure. Ther Adv Cardiovasc Dis. 2017 Jul;11(7):185-194.

Atamna H, Kumar R. Protective role of methylene blue in Alzheimer’s disease via mitochondria and cytochrome c oxidase. J Alzheimers Dis 2010; 20(suppl 2):S439–S452.

Azuma J, Sawamura A, Awata N, et al. Therapeutic effect of taurine in congestive heart failure: a double-blind crossover trial. Clin Cardiol 1985; 8:276–282.

Azuma J, Sawamura A, Awata N. Usefulness of taurine in chronic congestive heart failure and its prospective application. Jpn Circ J. 1992;56:95–9.

Barbeau A, Inoue N, Tsukada Y, Butterworth RF. The neuropharmacology of taurine. Life Sci 1975; 17:669–677.

Beyranvand MR, Khalafi MK, Roshan VD, Choobineh S, Parsa SA, Piranfar MA. Effect of taurine supplementation on exercise capacity of patients with heart failure. J Cardiol. 2011;57:333–7.

Caine JJ. Taurine, energy drinks, and neuroendocrine effects. Cleve Clin J Med. 2016 Dec;83(12):895-904.

Chen W, Guo J, Zhang Y, Zhang J. The beneficial effects of taurine in preventing metabolic syndrome. Food Funct. 2016 Apr;7(4):1849-63.

Chepkova AN, Sergeeva OA, Haas HL. Taurine rescues hippocampal long-term potentiation from ammonia-induced impairment. Neurobiol Dis 2006; 23:512–521.

da Silva LA, Tromm CB, Bom KF, Mariano I, Pozzi B, da Rosa GL, Tuon T, da Luz G, Vuolo F, Petronilho F, Cassiano W, De Souza CT, Pinho RA. Effects of taurine supplementation following eccentric exercise in young adults. Appl Physiol Nutr Metab. 2014 Jan; 39(1):101-4.

Darling PB, Lepage G, Leroy C, Masson P, Roy CC. Effect of taurine supplements on fat absorption in cystic fi brosis. Pediatr Res 1985; 19:578–582.

De Carvalho FG, Galan BSM, et al. Taurine: A Potential Ergogenic Aid for Preventing Muscle Damage and Protein Catabolism and Decreasing Oxidative Stress Produced by Endurance Exercise. Front Physiol. 2017 Sep 20;8:710. 

De Luca A, Pierno S, Camerino DC. Taurine: the appeal of a safe amino acid for skeletal muscle disorders. J Transl Med 2015;13:1–18.

Durelli L, Mutani R, Fassio F. The treatment of myotonia: evaluation of chronic oral taurine therapy. Neurology 1983; 33:599–603.

El Idrissi A, Shen CH, L’amoreaux WJ. Neuroprotective role of taurine during aging. Amino Acids 2013; 45:735–750.

El Idrissi A., L’Amoreaux W. J. (2008). Selective resistance of taurine-fed mice to isoniazide-potentiated seizures: in vivo functional test for the activity of glutamic acid decarboxylase. Neuroscience 156 693–699.

Franconi F, Di Leo MA, Bennardini F, Ghirlanda G. Is taurine beneficial in reducing risk factors for diabetes mellitus? Neurochem Res 2004; 29:143–150.

Fujita T, Ando K, Noda H, Ito Y, Sato Y. Effects of increased adrenomedullary activity and taurine in young patients with borderline hypertension. Circulation. 1987;75:525–532.

Gaull GE. Taurine in pediatric nutrition: review and update. Pediatrics 1989; 83:433–442.

Giles GE, Mahoney CR, Brunyé TT, Gardony AL, Taylor HA, Kanarek RB. Differential cognitive effects of energy drink ingredients: caffeine, taurine, and glucose. Pharmacol Biochem Behav 2012;102:569–577.

Goodman CA, Horvath D, Stathis C, et al. Taurine supplementation increases skeletal muscle force production and protects muscle function during and after high-frequency in vitro stimulation. J Appl Physiol (1985) 2009; 107:144–154.

Huxtable RJ, Lippincott SE. Diet and biosynthesis as sources of taurine in the mouse. J Nutr 1982; 112:1003–1010.

Huxtable RJ. Physiological actions of taurine. Physiol Rev 1992;72:101–163.

Imae M, Asano T, Murakami S. Potential role of taurine in the prevention of diabetes and metabolic syndrome. Amino Acids. 2014 Jan;46(1):81-8. 

Ito T., Yoshikawa N., Inui T., Miyazaki N., Schaffer S., Azuma J. Tissue depletion of taurine accelerates skeletal muscle senescence and leads to early death in mice. PLoS ONE. 2014;9:e107409

Kontny E, Szczepanska K, Kowalczewski J, et al. The mechanism of taurine chloramine inhibition of cytokine (interleukin-6, interleukin-8) production by rheumatoid arthritis fibroblast-like synoviocytes. Arthritis Rheum 2000; 43:2169–2177.

Kramer JH, Chovan JP, Schaffer SW. Effect of taurine on calcium paradox and ischemic heart failure. Am J Physiol 1981; 240:H238–H246.

Laidlaw SA, Grosvenor M, Kopple JD. The taurine content of common foodstuffs. JPEN J Parenter Enteral Nutr 1990; 14:183–188.

Martinez Galan BS, Giolo de Carvalho F, et al. Effects of taurine on markers of muscle damage, inflammatory response and physical performance in triathletes. J Sports Med Phys Fitness. 2017 Jul 25. 

McLeay Y, Stannard S, Barnes . The Effect of Taurine on the Recovery from Eccentric Exercise-Induced Muscle Damage in Males. Antioxidants (Basel). 2017 Oct 17;6(4). pii: E79. 

Menzie J., Prentice H., Wu J. Y. (2013). Neuroprotective mechanisms of taurine against ischemic stroke. Brain Sci. 3 877–907.

Milioni F, Malta Ede S, Rocha LG, Mesquita CA, de Freitas EC, Zagatto AM. Acute administration of high doses of taurine does not substantially improve high-intensity running performance and the effect on maximal accumulated oxygen deficit is unclear. Appl Physiol Nutr Metab. 2016 May;41(5):498-503. 

Militante JD, Lombardini JB. Treatment of hypertension with oral taurine: experimental and clinical studies. Amino Acids. 2002;23:381–393. 

Miyazaki T, Matsuzaki Y, Ikegami T, et al. Optimal and effective oral dose of taurine to prolong exercise performance in rat. Amino Acids 2004; 27:291–298.

Oja S. S., Saransaari P. (2013). Taurine and epilepsy. Epilepsy Res. 104 187–194.

Park E, Quinn MR, Wright CE, Schuller-Levis G. Taurine chloramine inhibits the synthesis of nitric oxide and the release of tumor necrosis factor in activated RAW 264.7 cells. J Leukoc Biol 1993 54:119–124.

Park SH, Park SJ, Chang KJ. Dietary Taurine Supplementation in School Meals Has Positive Effect on School Attitude Assessment in Korean High School Students. Adv Exp Med Biol. 2017;975:79-88. 

Ra SG, Miyazaki T, Ishikura K, Nagayama H, Komine S, Nakata Y, Maeda S, Matsuzaki Y, Ohmori H. Combined effect of branched-chain amino acids and taurine supplementation on delayed onset muscle soreness and muscle damage in high-intensity eccentric exercise. J Int Soc Sports Nutr. 2013 Nov 6; 10(1):51.

Rana SK, Sanders TA. Taurine concentrations in the diet, plasma urine and breast milk of vegans compared with omnivores. Br J Nutr 1986; 56:17–27.

Rivas-Arancibia S, Dorado-Martínez C, Borgonio-Pérez G, et al. Effects of taurine on ozone-induced memory defi cits and lipid peroxidation levels in brains of young, mature, and old rats. Environ Res 2000; 82:7–17.

Roychoudhury A., Bieker A., Haussinger D., Oesterhelt F. Membrane protein stability depends on the concentration of compatible solutes - a single molecule force spectroscopic study. Biol. Chem. 2013, 394 1465–1474. 

Rutherford JA, Spriet LL, Stellingwerff T. The effect of acute taurine ingestion on endurance performance and metabolism in welltrained cyclists. Int J Sport Nutr Exerc Metab 2010; 20:322–329.

Shao A, Hathcock JN. Risk assessment for the amino acids taurine, Lglutamine
Sun M., Zhao Y. M., Gu Y., Zhang Y. Z. (2015). Protective effects of taurine against closed head injury in rats. J. Neurotrauma 32 66–74.

Sun Q, Wang B, et al. Taurine Supplementation Lowers Blood Pressure and Improves Vascular Function in Prehypertension: Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. Hypertension. 2016 Mar;67(3):541-9. 

Tallis J, Higgins MF, Cox VM, Duncan MJ, James RS. Does a physiological concentration of taurine increase acute muscle power output, time to fatigue, and recovery in isolated mouse soleus (slow) muscle with or without the presence of caffeine? Can J Physiol Pharmacol. 2014 Jan;92(1):42-9. 

Vohra BP, Hui X. Improvement of impaired memory in mice by taurine. Neural Plast 2000; 7:245–259.

Yatabe Y, Miyakawa S, Miyazaki T, Matsuzaki Y, Ochiai N. Effects of taurine administration in rat skeletal muscles on exercise. J Orthop Sci 2003; 8:415–419.

Zhang M, Izumi I, Kagamimori S, et al. Role of taurine supplementation to prevent exercise-induced oxidative stress in healthy young men. Amino Acids 2004; 26:203–207.