Vermindert eine Massage-Behandlung Schmerzen?
Kann eine Massage zur Funktionsverbesserung beitragen?
Hintergrund
Unter dem Begriff „Massage“ werden vielfältige, sehr unterschiedliche Behandlungstechniken zusammengefasst, die eine einheitliche Bewertung in der Vergangenheit erschwert haben. In der Praxis wird eine Massage zudem häufig mit anderen Behandlungstechniken wie z.B. der Mobilisation kombiniert, sodass eine isolierte Bewertung oftmals nicht möglich erscheint.
Die spezifischen Mechanismen der Wirkung einer Massage sind nicht genau bekannt. Gegenwärtig werden verschiedene physiologische Reaktionen auf eine Massage diskutiert. Zu diesen Mechanismen zählen ein erhöhter Lymphfluss, eine Verschiebung von einer sympathischen zu einer mehr parasympathischen Nervenaktivität, eine Verhinderung von Fibrose, ein erhöhter Abtransport von Laktat aus dem Gewebe und eine Wirkung auf das Immunsystem. Auch eine veränderte Kognition und Schmerzwahrnehmung werden diskutiert.
Im Folgenden sind die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit zusammengefasst, in der versucht wurde die Frage zu beantworten, ob eine Massage-Behandlung bei Personen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates wirksam ist.
Operative Meniskusteilentfernung oder physiotherapeutische Behandlung bei Meniskusschaden – welche Therapie ist wirksamer?
Hintergrund
Die meisten Meniskusläsionen sind nicht durch einen Unfall bedingt, sondern die Folge von Verschleiß oder Überbelastung. In Deutschland werden jährlich etwa 300.000 Meniskusoperationen durchgeführt. Dass eine operative Teilentfernung des Meniskus nicht immer die beste Lösung darstellt, darauf deuten die Ergebnisse einer finnischen Studie hin, in der die arthroskopische Meniskusteilresektion nicht besser abschnitt als eine Scheinoperation (Sihvonen 2013).
Meniskusschäden sind häufig: Bei 35 % der Teilnehmer der Framingham-Studie zeigten sich Meniskusrisse oder schwere degenerative Meniskusschädigungen. Bemerkenswert ist, dass sich auch bei Personen ohne Beschwerden in 23 % der Fälle ein Meniskusriss zeigte.
Hintergrund
Als mögliche Ursache von Schmerzen am Bewegungsapparat, insbesondere von Rückenschmerzen werden immer wieder Fehlstellungen der Wirbelgelenke diskutiert. Die Chiropraktik gilt als eine alternativmedizinische Behandlungsmethode mit dem Ziel, die Beweglichkeit von Gelenken, besonders an der Wirbelsäule zu verbessern. Eine Subluxation, aber auch ein gestörtes Gelenkspiel können Ursachen von Beschwerden sein. Mit Hilfe manueller Techniken, wie Mobilisation und Manipulation sollten diese Fehlstellungen korrigiert werden.
Die manuelle Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsform (z.B. Mobilisation), die nach ärztlicher Diagnosestellung verordnet werden kann. Die von Ärzten ausgeführte Manipulation hingegen wird der manuellen Medizin zugordnet und greift auf Techniken mit Impuls zurück.
Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente bei Erkältungskrankheiten
Hintergrund
Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR oder NSAID) werden weit verbreitet zur Behandlung von mit einer Erkältung verbundenen Schmerzen und Unwohlsein eingesetzt.
Ziel einer Cochrane-Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen von NSAR im Vergleich zu Placebo (und anderen Behandlungen) auf die Symptome einer Erkältung zu untersuchen und ggf. auftretende Nebenwirkungen von NSAR zu dokumentieren.
Ergebnisse
In die Analyse wurden neun randomisiert kontrollierte Studien mit zusammen 1069 Teilnehmern eingeschlossen. In sechs Studien wurden NSAR mit Placebo verglichen und in drei wurde der Vergleich zu anderen NSAR geprüft. In einer gepoolten Datenanalyse, konnte für die Anwendung von NSAR beim Gesamt-Symptomscore keine signifikante Besserung dokumentiert werden. Auch die Dauer der Erkältung konnte im Vergleich zu Placebo unter NSAR nicht verkürzt werden. Bei den Atemwegsbeschwerden konnte ein Husten nicht gebessert werden, hingegen zeigte sich bei der Häufigkeit von Niesen eine deutliche Besserung. Bei den Ergebnissen zur analgetischen Wirkungen von NSAR (Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen und Muskel-und Gelenkschmerzen) konnte ein signifikanter Vorteil zu Gunsten der NSAR-Gabe dokumentiert werden. Das Risiko von Nebenwirkungen unter NSAR wurde als nicht sehr hoch bewertet. Die Limitationen dieser Analyse betreffen die zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnisse einzelner Studien und die insgesamt sehr geringe Anzahl von Untersuchungen.
Vermindert regelmäßiges Händewaschen die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen?
Hintergrund
Durchfallerkrankungen sind verantwortlich für ca. 1,8 Millionen Todesfälle bei Kindern in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Als eine wirksame Strategie, die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, die letztlich zu Durchfallerkrankungen führen, wird das regelmäßige Händewaschen angesehen.
Das Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen von Händewaschen auf die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen zu bewerten.
Ergebnisse
Eingeschlossen in diese Analyse wurden insgesamt 22 randomisierte kontrollierte Studien, 12 Studien bezogen sich auf Kindertagesstätten und Schulen in erster Linie in Ländern mit hohem Einkommen (54.006 Teilnehmer). Die Förderung des Händewaschens (durch Information und Schulung, teilweise mit Bereitstellung von Seife) an Kindertageseinrichtungen und Schulen verminderte die Zahl von Durchfallerkrankungen um etwa ein Drittel.