Spurenelement Selen
Fragen, die in diesem Beitrag beantwortet werden:
- Welche Erkrankungen werden durch einen Selenmangel beeinflusst?
- Wie hoch liegt der Tagesbedarf an Selen?
- Ist eine Vorbeugung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch eine zusätzliche Selen-Einnahme möglich?
- Welche Bedeutung hat Selen für die Schilddrüsenfunktion?
- Wird die männliche Fruchtbarkeit durch einen Selenmangel beeinträchtigt?
Hintergrund
Selen ist für den Menschen ein essentielles Spurenelement. Selen ist ein wesentlicher Bestandteil der Selenoproteine. Diese spielen eine wichtige Rolle für zahlreiche biologische Funktionen, wie zum Beispiel beim Schutz vor Antioxidantien, bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen und bei der Fruchtbarkeit und Reproduktion.Funktion
Selen ist ein unentbehrlicher Bestandteil des antioxidativen Systems des Menschen (Katalysator der Glutathion-Peroxidasen). Der Organismus wird dadurch vor einer oxidativen Schädigung geschützt.Selen trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei: Für Selen ist belegt, dass es die Antikörperbildung und die Aktivität der T-Helferzellen sowie der zytotoxischen T- und NK-Zellen stimuliert.
Selen trägt auch zum Erhalt normaler Nägel und Haare bei.
Der Körperbestand an Selen beträgt bei einem 70 kg schweren Erwachsenen ca. 20 mg (10).
Selen in der Ernährung
Der Selengehalt von Getreide und Gemüse hängt wesentlich vom Selengehalt der entsprechenden Böden ab. Deutsche Böden sind eher selenarm. Trotzdem gilt Deutschland nicht als Selenmangelgebiet (10).Gemüse, wie Rüben, Erbsen, Bohnen, Karotten, Tomaten, Kartoffeln und Gurken enthalten maximal 6 mg Selen pro kg, selbst wenn sie auf selenreichen Böden wachsen. Gemüse wie Zwiebeln und Spargel können bis zu 17 mg pro kg enthalten, wenn sie auf solchen Böden angebaut werden. Knoblauch und Kohlarten sind ebenfalls in der Lage, Selen effektiv anzureichern. Früchte hingegen enthalten im allgemeinen nur geringe Mengen an Selen, selten mehr als 10 μg pro kg.
In Deutschland stellen Fisch, Fleisch und Eier die Hauptlieferanten für Selen dar (6).
Die Bioverfügbarkeit von Selen aus gemischter Kost liegt bei etwa 60 - 80 % (4).
Die aktuelle Selenversorgung der Menschen in Deutschland ist nur unzureichend erforscht. Ältere Daten (13) dokumentieren einen Medianwert der Selen-Serumkonzentration von 82 µg/l für Männer und 83 µg/l für Frauen. Für die tägliche Selenzufuhr in Deutschland wurden Werte von 30 (Frauen) bzw. 41 µg (Männer) ermittelt (6). Andere Untersuchungen bestätigten diese Werte: 47 μg/Tag bei Männern und 38 μg/Tag bei Frauen (17). Obwohl die tägliche Selen-Aufnahme deutlich im unteren Bereich der Referenzwerte lag, wurden noch normale Selen-Plasmakonzentrationen (50–120 µg/l) gemessen (22).
Fazit: Die Selenaufnahme der Bundesbürger ist im internationalen Vergleich niedrig und entspricht nicht den Empfehlungen einer optimalen Selenzufuhr (23).
Um den langfristigen Versorgungsstatus abschätzen zu können, sind Bestimmungen der Selen-Konzentration im Vollblut geeignet (Referenzbereich Erwachsene: 60-130 µg/l). Die Messung des Selengehaltes in Haaren und/oder Nägeln wird als ungeeigneter Parameter angesehen (6).
Selengehalt von Lebensmitteln
Fleisch enthält ca. 5-10 µg Selen pro 100 g, Fisch 20-60 µg / 100 g, Hühnereier 10 µg / 100 g, Bohnen und Buchweizen je 15 µg pro 100 g.Empfohlene Aufnahme von Selen
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt die empfohlene tägliche Aufnahme von Selen für Jugendliche und Erwachsene bei 30 bis 70 μg (Schätzwert für eine angemessene Zufuhr) In Belgien (3) liegen die Aufnahme-Empfehlungen im Bereich von 60 μg Selen pro Tag für Frauen und 70 μg pro Tag für Männer (ab 14 Jahren). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) setzte in ihren Leitlinien als obere Grenze für eine tolerierbare Selenaufnahme bei Erwachsenen 300 μg pro Tag fest (Tolerable Upper Intake Level).Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes über die normale Ernährung hinaus nicht mehr als täglich 30 μg Selen als Nahrungsergänzung zuzuführen (10).
Symptome eines Selenmangels
In der Mehrzahl der Veröffentlichungen über Symptome eines Selenmangels wurde nur über extrem schwere und anhaltende Fälle berichtet. Der Selenmangel war gekennzeichnet durch eine Kardiomyopathie, eine periphere Myopathie, eine verminderte Muskelspannung, Veränderungen an Haut und Haaren (schuppige Haut, dünne Haare, Trübung der Nägel) und eine Anämie. Bei Kindern in China wurde über eine besondere Form der Kardiomyopathie berichtet (Keshan Krankheit) (19).Eine verminderte Selenaufnahme steht im Zusammenhang mit Schwierigkeiten beim Einschlafen. Zudem war eine geringe Selenzufuhr mit häufigeren Durchschlafstörungen verbunden (30).
In einer Untersuchung aus Deutschland (17) konnten auch bei niedrigen Blutspiegeln keine typischen Symptome eines Selenmangels beobachtet werden.
Personen mit einem erhöhten Risiko für einen Selenmangel
Aufgrund der veränderten Nahrungsaufnahme haben folgende Gruppen ein erhöhtes Risiko einen Selenmangel zu entwickeln: schwangere Frauen, stillende Mütter, Alkoholiker, Menschen mit parenteraler Ernährung, Vegetarier und Menschen, die an Unterernährung oder Malabsorption leiden. In einer Untersuchung aus Deutschland zeigten sich Serum-Selenspiegel unterhalb der Norm bei Alkoholikern, Patienten mit kongestiver Kardiomyopathie, akutem Myokardinfarkt, koronarer Herzkrankheit, Krebserkrankungen, Leberzirrhose und bei Dialysepatienten.Bedeutung von Selen für die Schilddrüsenfunktion
Eine ausreichende Nährstoffversorgung mit Selen, zusammen mit den beiden anderen essentiellen Spurenelementen Jod und Eisen, ist für eine gesunde Schilddrüse während der Entwicklungsphase, in der Jugend sowie im Erwachsenenalter erforderlich (28).
Die Gabe von Selen verbessert sowohl bei der Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto) als auch bei milden Formen der Basedow-Erkrankung die klinischen Symptome und das Wohlbefinden der Patienten (7, 16, 25, 26, 28).
Hashimoto - Autoimmunthyreoiditis
In mehreren prospektiven, Placebo-kontrollierten Studien gelang der Nachweis, dass die Selengabe die Autoimmun-Antikörper-Titer verringert (28). Beispielsweise verminderte eine Selen-Supplementierung bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und bei schwangeren Frauen mit TPO-Antikörpern die Schilddrüsen-Antikörper und verbesserte die Ultraschallstruktur der Schilddrüse (7). Insgesamt ist die Studienlage zur Wirksamkeit von Selen zur unterstützenden Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis nicht einheitlich, sodass weitere Studien erforderlich sind (25, 26).Es liegen auch Hinweise vor, dass eine Selengabe die Rückbildung einer vergrößerten Schilddrüse infolge einer Hashimoto-Thyreoiditis unterstützt (16).
Bevor sich das vollständige klinische Bild einer Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto) entwickelt, werden häufig bereits über längere Zeit TPO-Antikörper bei normaler Schilddrüsenfunktion beobachtet. In einer Studie wurde geprüft, ob eine Selen-Supplementation diese TPO-Antikörper verringert. Ergebnis: Die Selengabe über 6 Monate führte zu keiner Verminderung der TPO-Antikörper im Vergleich zur Placebogabe (8).
Morbus Basedow
Bei Morbus Basedow wird eine Normalisierung der Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) unter einer Selen-Supplementierung schneller erreicht. Zudem scheint Selen eine positive Wirkung auf die entzündliche Orbitopathie zu haben (7).Jodmangel-Struma (Kropf)
Es wurde immer wieder vermutet, dass der Selenstatus einen Einfluss auf die Entwicklung einer durch Jodmangel verursachten Struma (Kropf) haben könnte. Eine große Studie an über 1200 Personen kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Höhe der Selenblutspiegel und dem Auftreten einer Struma gibt. Den Autoren zufolge sei es unwahrscheinlich, dass Selen das Risiko einer Kropfbildung beeinflusst (14).Selen und Krebs
Epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass ein Selenmangel ein Krebs fördernder Faktor sein kann. In die gleiche Richtung deuten Ergebnisse über eine Korrelation zwischen dem Selengehalt der Ernährung und der Krebssterblichkeit. Aus den Daten wurde geschlussfolgert, dass das Risiko an Krebs zu erkranken 2- bis 6-mal niedriger sei bei hohen im Vergleich zu niedrigen Selenwerten (weniger als 100 μg/Tag), ähnliches gelte für eine geringe Selenaufnahme (weniger als 55 μg / Tag).
Lungenkrebs
Davis und Mitarbeiter (5) berichteten, dass Selen bei Personen mit niedrigen Selenstatus eine schützende Wirkung gegenüber Lungenkrebs entfaltet. Im Gegensatz dazu stehen Untersuchungen an gesunden Personen mit ausreichendem Selenstatus. Den Daten zufolge gibt es keine ausreichenden Belege, dass Selen allein (2) oder in Kombination mit Vitaminen (Vitamin A, C oder E) zur Prävention von Lungenkrebs geeignet wäre oder die Sterblichkeit aufgrund von Lungenkrebs vermindert.
Metaanalysen zur Wirksamkeit von Selen bei der Prävention von Krebs
Beobachtungsstudien zufolge führt eine höhere Selenaufnahme zu einer geringeren Krebshäufigkeit und einer verminderten Krebssterblichkeit. Die deutlichste Risikominderung wurde für Magen-, Blasen- und Prostata-Krebs beobachtet (27).
Obwohl ein inverser Zusammenhang zwischen der Selen-Exposition und dem Risiko für einige Krebsarten in zahlreichen Beobachtungsstudien festgestellt wurde, kann dies nicht als Beweis für einen kausalen Zusammenhang angesehen werden. Daher müssen diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden. Diese Studien haben eine Reihe von Limitationen.
Randomisiert kontrollierte Studien zur Beurteilung der Wirkungen einer Selen-Supplementierung auf das Krebsrisiko haben hingegen zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Besonders qualitativ hochwertige Studien jüngeren Datums, gekennzeichnet durch ein niedriges Verzerrungspotenzial, fanden keine positive Wirkung auf das Krebsrisiko, insbesondere nicht auf das Risiko von Prostatakrebs (27).
Auch die Vermutung, dass Personen mit einem niedrigen Selenstatus von der Supplementation in Bezug auf das Krebsrisikos profitieren könnten, hat sich nicht bestätigt.
Fazit: Bisher deuten keine überzeugenden Daten darauf hin, dass Selen beim Menschen Krebs verhindern kann (27).
Selen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Weitere Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine unzureichende Selenversorgung negative Folgen für die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben könnte.
Beispielsweise waren die Selen-Konzentrationen bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt signifikant erniedrigt. Ein Selenmangel gilt als ein ätiologischer Faktor für eine besondere Form der Herzinsuffizienz (Keshan Krankheit). Darüber hinaus zeigte sich eine inverse Beziehung zwischen der Selenkonzentration und der Häufigkeit der koronaren Herzkrankheit, insbesondere bei Personen mit geringer Selenaufnahme oder einem schlechten Selenstatus (9, 20). Andere Autoren hingegen konnten den Zusammenhang zwischen niedrigen Selenkonzentrationen und einem erhöhten kardiovaskulären Risiko nicht bestätigten (9). Einiges deutet darauf hin, dass es eine U-förmige Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen dem Selenstatus und dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gibt (11, 24).
In randomisierten Studien zur Selensupplementierung konnte keine überzeugende Schutzwirkung gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einen Einfluss auf die Sterblichkeit nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu konnte eine Untersuchung zum Einfluss einer Diät angereichert mit organischen Selen bei Patienten, die an kardiovaskulären Erkrankungen litten, positive Veränderungen dokumentieren (verbesserter allgemeiner Gesundheitszustand und verbesserte kognitive Funktionen).
Eine Cochrane-Analyse aus dem Jahre 2013 zur Wirksamkeit von Selen bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt zu dem Ergebnis, dass Selen keinen Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit oder die Mortalität infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat (21). Eine geringe Reduktion der Gesamt-Cholesterinspiegel scheint möglich. Eine Selen-Supplementation zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist auf Basis dieser Daten wenig erfolgsversprechend.
Diese Beobachtungen lassen vermuten, dass der protektive Effekt einer Steigerung der Selen-Serumkonzentration möglicherweise nur in Populationen mit marginaler Selenversorgung (< 80 µg/l) beobachtet werden kann (20, 29).
Selen und Fruchtbarkeit
Viele Studien haben die Bedeutung von Selen für die menschliche Fortpflanzung hervorgehoben. Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit, dem Vorgang der Befruchtung, der Synthese von Testosteron und Spermien sowie der Samen-Beweglichkeit. (15).
Ein ausgeprägter Selenmangel kann zu Schwangerschaftskomplikationen, Fehlgeburten und einer Schädigung des Nervensystems und der Immunabwehr bei Neugeborenen führen. Eine niedrige Selen-Konzentration im Serum in der frühen Phase der Schwangerschaft ist ein Risikofaktor für ein niedriges Geburtsgewicht (18).
Der Mangel an diesem Spurenelement kann eine Unfruchtbarkeit bei Männern bewirken, im wesentlichen durch eine Verschlechterung der Qualität des Samens und der Spermienmotilität (18).
Die Entwicklung der männlichen Fortpflanzungsorgane erfordert ein optimales Maß an Selen im Hoden. Bereits kleine Abweichungen entweder als Mangel oder Überschuss können zu abnormen Entwicklungen führen. Selen ist ein Bestandteil von Selenoproteinen, die auch im Hoden vor oxidativen Schäden schützen. Zusammenfassend kommt Selen die Aufgabe zu, die Lebensfähigkeit der Spermien sicherzustellen sowie den Schutz vor reaktiven Sauerstoffspezies zu gewährleisten (1)
In einer Untersuchung mit 64 Männern konnte eine Verbesserung der Samenqualität und Fruchtbarkeit nach Selen-Supplementierung nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse konnten in zwei weiteren Studien in Tunesien und im Iran bestätigt werden. Diese Verbesserungen betrafen die Spermienzahl, die Morphologie und Beweglichkeit der Spermien (15).
Nebenwirkungen
Selen ist ein Spurenelement mit relativ geringer therapeutischer Breite, daher kann die zusätzliche Einnahme hoher Selenmengen, z. B. zur Prävention von Krebserkrankungen, das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Als mögliches Zeichen einer Intoxikation wird über das Auftreten eines knoblauchartigen Atemgeruchs berichtet. In aller Regel sind die Symptome einer Selen-Intoxikation jedoch unspezifisch (z. B. Müdigkeit, Haarausfall).
Einige Studien deuten auf ungünstige Wirkungen einer Langzeit-Einnahme von Selen hin. Beispielsweise wurde in Studien ein erhöhtes Risiko an einem Diabetes mellitus zu erkranken, beobachtet (21). Weitere Bedenken gegenüber einer regelmäßigen Einnahme hoher Dosen wurden aufgrund eines möglicherweise erhöhten Risikos für Haarausfall und Dermatitis geäußert (21). Aufgrund der wenigen zur Verfügung stehenden Daten ist eine abschließende Bewertung dieser Risiken gegenwärtig noch nicht möglich (7, 27).
Fazit
Für den Menschen ist Selen ein essentielles Spurenelement und ein wichtiger Bestandteil des antioxidativen Schutzsystems des Menschen. Die Selenaufnahme bei Erwachsenen in Deutschland ist letzten Untersuchungen zufolge zu niedrig entspricht bei weitem nicht den Empfehlungen einer optimalen Selenzufuhr. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass in Deutschland Teile der Bevölkerung von einem relevanten Selenmangel betroffen sind. Ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Selenversorgung weisen am ehesten schwangere Frauen, stillende Mütter, Alkoholiker, Vegetarier und Menschen, die an einer Unterernährung oder einer Malabsorption leiden auf. Mögliche Folgen eines Selenmangels können die Schilddrüsenfunktion betreffen und eine Störung der männlichen Fruchtbarkeit verursachen.
Selen wird therapeutisch sowohl bei der Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto) als auch bei milden Formen der Basedow-Erkrankung angewandt.
Eine Selen-Supplementation zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen scheint auf Basis der bisher veröffentlichten Studienergebnisse bei ausreichender Selenversorgung wenig erfolgsversprechend.
Bisher liegen keine überzeugenden Daten vor, die belegen, dass Selen beim Menschen Krebs verhindern kann. Derzeit wird in Deutschland empfohlen, über die normale Ernährung hinaus nicht mehr als täglich 30 μg Selen als Nahrungsergänzung zuzuführen.
Weitere Beiträge zur Wirkung von Spurenelementen:
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Eisen
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Rubidium
Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Silizium
- Nickel – Ein Spurenelement mit möglichen negativen Einfluss auf die Gesundheit
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Vanadium
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Bor
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Fluorid
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Molybdän
- Spurenelementen für die Gesundheit - Stellenwert von Chrom
- Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Mangan
- Spurenelemente für die Gesundheit – Stellenwert von Kupfer
- Jodversorgung in Deutschland – der Jodmangel und seine Folgen
- Zink Update – Welche Erkrankungen werden durch einen Zinkmangel beeinflusst?
- Update Magnesium – Welche Erkrankungen werden durch einen Magnesiummangel beeinflusst?
- Calcium - Wirkungen und Nebenwirkungen einer regelmäßigen Calciumeinnahme
Die Bedeutung von Mineralstoffen und Spurenelementen beim Diabetes mellitus
Literatur / Quellennachweis
1. Ahsan U, Kamran Z, Raza I, Ahmad S, Babar W, Riaz MH, Iqbal Z.. Role of selenium in male reproduction - a review. Anim Reprod Sci. 2014 Apr;146(1-2):55-62.2. Cortes-Jofre, M.; Rueda, J.R.; Corsini-Munoz, G.; Fonseca-Cortes, C.; Caraballoso, M.; Bonfill Cosp, X. Drugs for preventing lung cancer in healthy people. Cochrane Database Syst. Rev. (Online) 2012, 10, CD002141.
3. CSS Recommandations nutritionnelles pour la belgique. Publication du conseil supérieur de la santé. N° 8309. Available online: http://www.health.belgium.be/internet2Prd/groups/public/@public/@shc/documents/ie2diver/12352470_fr.pdf.
4. Daniels LA: Selenium metabolism and bioavailability. Biol Trace Elem Res 54 (1996) 185–199.
5. Davis, C.D.; Tsuji, P.A.; Milner, J.A. Selenoproteins and cancer prevention. Annu. Rev. Nutr. 2012, 32, 73–95.
6. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Selen und Herz-Kreislauf-Krankheiten. http://www.dge.de/wissenschaft/stellungnahmen/fachinformationen/selen-und-herz-kreislauf-krankheiten/, letzter Zugriff: 12-2014
7. Drutel A, Archambeaud F, Caron P. Selenium and the thyroid gland: more good news for clinicians. Clin Endocrinol (Oxf). 2013 Feb;78(2):155-64.
8. Eskes SA, Endert E, Fliers E, Birnie E, Hollenbach B, Schomburg L, Köhrle J, Wiersinga WM. Selenite supplementation in euthyroid subjects with thyroid peroxidase antibodies. Clin Endocrinol (Oxf). 2014 Mar;80(3):444-51.
9. Fairweather-Tait, S.J.; Bao, Y.; Broadley, M.R.; Collings, R.; Ford, D.; Hesketh, J.E.; Hurst, R. Selenium in human health and disease. Antioxid. Redox Signal. 2011, 14, 1337–1383.
10. Heseker H. Deutschland ein Selenmangelland? Universität Paderborn 2001, https://dsg.uni-paderborn.de/fileadmin/evb/materialien/aeltere_vortraege/02_09_selen_pp.pdf
11. Joseph, J. Selenium and cardiometabolic health: Inconclusive yet intriguing evidence. Am. J. Med. Sci. 2012, doi:10.1097/MAJ.0b013e3182638716.
12. Koyama, H.; Mutakin; Abdulah, R.; Yamazaki, C.; Kameo, S. Selenium supplementation trials for cancer prevention and the subsequent risk of type 2 diabetes mellitus. Nihon Eiseigaku Zasshi. Jpn. J. Hyg. 2013, 68, 1–10.
13. Kübler W, Anders HJ, Heeschen W (Hrsg.): VERA-Schriftenreihe. Band V: Versorgung Erwachsener mit Mineralstoffen und Spurenelementen in der Bundesre- publik Deutschland. Wissenschaftlicher Fachverlag Dr. Fleck, Niederkleen (1995)
14. Liu Y, Huang H1, Zeng J, Sun C. Thyroid volume, goiter prevalence, and selenium levels in an iodine-sufficient area: a cross-sectional study. BMC Public Health. 2013 Dec 10;13:1153.
15. Mistry, H.D.; Pipkin, F.B.; Redman, C.W.; Poston, L. Selenium in reproductive health. Am. J. Obstet. Gynecol. 2012, 206, 21–30.
16. Onal H, Keskindemirci G, Adal E, Ersen A, Korkmaz O. Effects of selenium supplementation in the early stage of autoimmune thyroiditis in childhood: an open-label pilot study. J Pediatr Endocrinol Metab. 2012;25(7-8):639-44.
17. Oster, O.; Prellwitz, W. The daily dietary selenium intake of west german adults. Biol. Trace Elem. Res. 1989, 20, 1–14.
18. Pieczyńska J, Grajeta H. The role of selenium in human conception and pregnancy. J Trace Elem Med Biol. 2015 Jan;29C:31-38.
19. Planté, P. Quelques oligo-éléments. Available online: http://world-medical-clinic.com/france/articles/plante/oe.htm.
20. Rayman, M.P. Selenium and human health. Lancet 2012, 379, 1256–1268.
21. Rees K, Hartley L, Day C, Flowers N, Clarke A, Stranges S. Selenium supplementation for the primary prevention of cardiovascular disease. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jan 31;1:CD009671.
22. RKI (Robert Koch-Institut): Selen in der Umweltmedizin. Mitteilung der Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 49 (2006) 88–102.
23. Selen und Human-Biomitoring: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 45 (2002) 2, 190-195.
24. Tanguy, S.; Grauzam, S.; de Leiris, J.; Boucher, F. Impact of dietary selenium intake on cardiac health: Experimental approaches and human studies. Mol. Nutr. Food Res. 2012, 56, 1106–1121.
25. van Zuuren EJ, Albusta AY, Fedorowicz Z, Carter B, Pijl H. Selenium supplementation for Hashimoto's thyroiditis. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jun 6;6:CD010223.
26. van Zuuren EJ, Albusta AY, Fedorowicz Z, Carter B, Pijl H. Selenium Supplementation for Hashimoto's Thyroiditis: Summary of a Cochrane Systematic Review. Eur Thyroid J. 2014 Mar;3(1):25-31.
27. Vinceti M, Dennert G, Crespi CM, Zwahlen M, Brinkman M, Zeegers MP, Horneber M, D'Amico R, Del Giovane C. Selenium for preventing cancer. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Mar 30;3:CD005195.
28. Köhrle J. Selenium and the thyroid. Curr Opin Endocrinol Diabetes Obes. 2013 Oct;20(5):441-8.
29. Navas-Acien A, Bleys J, Guallar E: Selenium intake and cardiovascular risk: what is new? Curr Opin Lipidol 19 (2008) 43–49.
30. Grandner MA, Jackson N, Gerstner
JR, Knutson KL. Sleep symptoms associated with intake of specific dietary
nutrients. J Sleep Res. 2014 Feb;23(1):22-34.
Das könnte Sie interessieren:
Muskelkrämpfe, Beinkrämpfe, nächtliche Wadenkrämpfe – Gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten?
Kalium - Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat eine erhöhte Kaliumzufuhr?
- Reizdarmsyndrom – Sind Probiotika wirksam zur Linderung von Durchfall, Bauchschmerzen und Völlegefühl?
- Probiotika zur unterstützenden Behandlung der Colitis ulcerosa
- Update Vitamin C - Stellenwert von Vitamin C zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen
- Update Vitamin E – Welche gesundheitlichen Wirkungen von Vitamin E sind belegt?
Die Wirkung von Rotwein, Alkohol und Polyphenolen auf Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen
Aminosäure L-Arginin - wirkt L-Arginin blutdrucksenkend?
Cranberry zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen
Resveratrol zur Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Resveratrol bei Diabetes mellitus und Übergewicht – wirksam oder unwirksam?
Lutein – Ist Lutein wirksam zur Vorbeugung von Augenerkrankungen?
Schützt die Einnahme von Selen vor Herzkreislauf-Erkrankungen?
Akupunktur bei Bluthochdruck – senkt Akupunktur erhöhte Blutdruckwerte?
Yoga zur Blutdrucksenkung – wirksam oder unwirksam?
Relevante Blutdrucksenkung durch Ernährungsumstellung – ist das möglich?
Naturheilmittel zur Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Pflanzliche Wirkstoffe zur Behandlung der chronisch-venösen Insuffizienz
Rosskastanie zur Behandlung von Krampfadern (chronisch-venöse Insuffizienz) Schlafstörungen - Naturheilmittel mit Wirkung bei Schlafproblemen
Prämenstruelles Syndrom – Wirksamkeit von Naturheilmitteln, Mineralstoffen und Vitaminen zur Linderung von PMS-Beschwerden
Erhöhte Leberwerte, Fettleber – Welche Heilmittel haben Einfluss auf erhöhte Transaminasen?
Naturheilmittel zur Behandlung von Prostata-Beschwerden
Heilmittel aus der Natur – die wichtigsten Anwendungen
Naturheilmittel zur Behandlung der Depression
Ingwer zur Minderung von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Der Placebo-Effekt – Untersuchung zur Behandlung der Erkältung mit Echinacea
Ist Vitamin-C wirksam bei der Vorbeugung oder Behandlung einer Erkältung?
Zink zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten – Update 2014
Pflanzliche Heilmittel, Mineralstoffe und Vitamine zur Behandlung von Erkältung, Husten und Bronchitis
Naturheilmittel, Vitamine und Mineralstoffe zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten
Pflanzliche Mittel zur Minderung von Angst, innerer Unruhe und Anspannung
Naturheilmittel bei Herpes-simplex-Infektion im Lippenbereich (Herpes labialis)
Migräne - Naturheilmittel zur Behandlung von chronischen Kopfschmerzen
Vitamin B2 (Riboflavin) zur Prophylaxe von Migräne-Attacken
Chronische Kopfschmerzen - Magnesium zur Vorbeugung von Migräne
Mutterkraut zur Vorbeugung von Migräne-Kopfschmerzen
Naturheilmittel zur Behandlung der schmerzhaften Gelenkarthrose
Glucosamin zur Behandlung der Kniegelenksarthrose - wirksam oder unwirksam?
Arnika zur Behandlung von Schwellungen, Prellungen und Verstauchungen - wirksam oder unwirksam?
Naturheilmittel mit Wirkung auf den Blutdruck
Welche Erkrankungen lassen sich wirksam mit Naturheilmitteln behandeln?
Wechseljahresbeschwerden – Sind pflanzliche Wirkstoffe eine Alternative zur Hormonersatztherapie?
Aloe vera - welchen Wirkungen sind belegt?
Gesundheitsfördernde Eigenschaften von dunkler Schokolade - Wirkt Kakao blutdrucksenkend?
Granatapfel - Granatapfelsaft zur Blutdrucksenkung
Granatapfel – Granatapfelsamenöl zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden
Spurenelement Chrom zur Behandlung von Übergewicht – wirksam oder unwirksam?
Melisse bei Unruhezuständen und nervös bedingten Einschlafstörungen – wirksam oder unwirksam?
Ist Rhapontikrhabarberwurzel bei Wechseljahresbeschwerden wirksam?
Johanniskraut bei Depression - Update zur Wirksamkeit und Verträglichkeit 2013
Mistel zur unterstützenden Behandlung von Tumorerkrankungen
Flohsamen – Indische Flohsamenschalen bei Obstipation
Können Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren das Risiko für einen Schlaganfall vermindern?
Schlaganfalls-Prophylaxe - Stellenwert der Ernährung
Schlaganfall vorbeugen? – Die Bedeutung von Magnesium, Calcium und Kalium zur Prävention eines Schlaganfalls
Ginseng: Update zur Wirksamkeit 2013 – Möglichkeiten und Grenzen der Therapie mit Ginseng
Einfluss von Knoblauch auf den Blutdruck und die Cholesterinwerte
Ginkgo biloba – Update zur Wirksamkeit 2013
Zu hohe Cholesterinwerte? – Naturstoffe mit Cholesterin-senkender Wirkung
Lycopin – ein gesundheitlich wertvoller Bestandteil aus der Tomate
Lycopin zur Vorbeugung von Krebserkrankungen
Curcumin bei Tumorerkrankungen
Welche Wirkungen hat Curcumin beim Menschen?
Curcumin bei entzündlichen Erkrankungen – Wirksam oder unwirksam?
Wirksamkeit Homöopathie - Selbstmedikation oder Behandlung durch einen Homöopathen?
Vergleich der Wirksamkeit von Homöopathie und Allopathie (Schulmedizin)
Homöopathie zur Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung
Homöopathie zur Behandlung von Heuschnupfen, Bluthochdruck und zur unterstützenden Therapie bei Krebs.
Homöopathie bei Kindern - Neurodermitis, Mittelohrentzündung, Kopfschmerzen, Durchfall, Infekte
Homöopathie zur Behandlung von Schlafstörungen, Tinnitus, Grippe und Neurodermitis
L-Carnitin bei Diabetes mellitus
Hat Gelée Royale gesundheitsfördernde Eigenschaften?
Ist Weißdorn-Extrakt zur Behandlung der Herzinsuffizienz wirksam?
- Ist Rotklee-Extrakt bei Wechseljahresbeschwerden wirksam?
- Carnitinmangel - im Rahmen einer Chemotherapie, bei Dialyse- und Epilepsie-Patienten
Carnitin im Ausdauersport – Wirksam oder unwirksam?
Ist Carnitin wirksam zur Behandlung von Übergewicht?
Eukalyptus bei Husten, Erkältung und Sinusitis – Wirksam oder unwirksam?
Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen – Wirksam oder unwirksam?
Pfefferminzöl bei Reizdarmsyndrom – Wirksam oder unwirksam?
Thymian bei Husten, Erkältung und Bronchitis – Wirksam oder unwirksam?
Naturheilmittel beim Diabetes – Wirksam oder unwirksam?
Passiflora: Passionsblumen-Extrakt bei Nervosität, Angst und Schlafstörung – Wirksam oder unwirksam?
Hyaluronsäure zur Behandlung der Kniegelenksarthrose – Wirksam oder unwirksam?
Magnesium und Blutdruck - Hat Magnesium eine blutdrucksenkende Wirkung?
Coenzym Q10 – Wirksam oder unwirksam?
Pestwurz (Petasites-Extrakt) zur Vorbeugung von Migräne - Wirksam oder unwirksam?
Calcium zur Behandlung des Prämenstruellen Syndroms – wirksam oder unwirksam?
Mönchspfeffer zur Behandlung des Prämenstruellen Syndroms - wirksam oder unwirksam?
Weihrauch (Boswellia) zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen – wirksam oder unwirksam?
Fluoridtabletten, -Kaugummis oder -Mundspülung zur Kariesprophylaxe - wirksam oder unwirksam?
Silymarin aus der Mariendistel zum Leberschutz - Wirksam oder unwirksam?
Hat Weidenrinden-Extrakt eine schmerzlindernde Wirkung bei Rückenschmerzen?
Teufelskrallen-Extrakt - Sind Harpagophytum-procumbens-Extrakte zur Verminderung von Rücken- und Gelenkschmerzen wirksam?
Ist Cimicifuga bei Wechseljahresbeschwerden wirksam?
Lavendelöl bei Unruhe und ängstlicher Verstimmung – wirksam oder unwirksam?
Johanniskraut zur Behandlung der Depression - Update zur Wirksamkeit 2012
Ginseng – Update zur Wirksamkeit 2012
Echinacea purpurea bei Erkältungskrankheiten - Update 2012
Umckaloabo zur Behandlung von Atemwegsinfektionen
Hoodia gordonii zur Appetithemmung
Suchbegriffe: Folgen eines Selenmangels, Symptome eines Selenmangels, Wirkung von Selen, Nebenwirkungen von Selen, Selenbehandlung, empfohlene Dosierung, Wirksamkeit von Selen bei Krebserkrankungen, Prävention von Herzinfarkt durch Selen, Unfruchtbar aufgrund eines Selenmangels, Höchstdosis von Selen, unbedenkliche Selenmenge, Cefasel, Selenase, Selen-loges, Schilddrüsenfunktion und Selenmangel, Selen bei Schilddrüsenentzündung, Tagesbedarf, Symptome Selenmangel, Nahrungsergänzung