Ist eine vorbeugende Einnahme von Selen sinnvoll?
In einer Cochrane-Übersichtsarbeit wurden die Ergebnisse aus 12 Studien mit zusammen 19.715 Teilnehmern dahingehend analysiert, ob eine Selen-Supplementation sich positiv auf Herzkreislauf-Erkrankungen auswirkt.
Ergebnis: Es fanden sich keine Hinweise, dass Selen die Sterblichkeit oder die Komplikationsrate von kardiovaskulären Erkrankungen positiv beeinflusst. Auch das Erkrankungsrisiko wurde durch eine Selen-Einnahme nicht vermindert.
Als mögliche Nebenwirkungen einer langfristigen Selenaufnahme wird über das Auftreten von Haarausfall und einer Dermatitis berichtet. Es liegen Hinweise vor, dass sich Selen günstig auf ausgewählte Parameter des Fettstoffwechsels (Gesamt-Cholesterin) auswirkt.
Weitere Details zur Wirksamkeit von Selen:
Kann durch eine Akupunktur-Behandlung eine relevante Senkung des Blutdrucks erreicht werden?
Wirkt eine Akupunktur bei Patienten, die bereits blutdrucksenkende Medikamente einnehmen?
Akupunktur wird häufig als Zusatzbehandlung bei essentieller Hypertonie empfohlen. Das Ziel einer Metaanalyse war es, die Wirksamkeit einer begleitenden Akupunktur-Behandlung bei Bluthochdruck zu bewerten (1). Analysiert wurde dabei die Wirkung auf den systolischen und diastolischen Blutdruck bei Patienten mit Hypertonie. Insgesamt vier randomisierte kontrollierte Studien wurden in die Analyse eingeschlossen. Ergebnis: Im Vergleich zu einer Schein-Akupunktur (Behandlung an nicht-Akupunkturpunkten) fanden sich keine Hinweise auf eine Abnahme des systolischen Blutdrucks und eine klinisch unbedeutende Verbesserung beim diastolischen Blutdruck (mittlere Differenz = -2,8 mmHg). In einer Subgruppenanalyse konnte hingegen gezeigt werden, dass bei Patienten, die blutdrucksenkende Medikamente erhielten die zusätzliche Akupunktur sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck signifikant verminderte (1). In den Studien wurden nur wenige Akupunktur-bedingte unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet.
In einer weiteren Studie konnte bestätigt werden, dass eine Akupunktur-Behandlung zusätzlich zu einer antihypertensiven Standardtherapie die Responderrate (das Ansprechen) verbessert (2).
Kann Yoga zu einer relevanten Senkung erhöhter Blutdruckwerte beitragen?
Hintergrund
Lebensstilveränderungen sind ein Eckpfeiler der Bluthochdruck-Behandlung, doch die meisten Empfehlungen konzentrieren sich derzeit auf diätetische Maßnahmen und Bewegung, während dem Abbau von Stress als Strategie zur Blutdrucksenkung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Yoga wird als ein spiritueller Weg angesehen, der den Blutdruck durch Stressabbau und Steigerung parasympathischer Aktivierung reduzieren kann. Trotz vielfach positiver Berichte zur Wirkung von Yoga auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Angststörungen, fehlt bisher eine umfassende Analyse zur Wirksamkeit von Yoga bei Bluthochdruck.
Studien zur Wirksamkeit
Kürzlich wurden zwei Übersichtsarbeiten zur Wirkung von Yoga auf den Blutdruck veröffentlicht (1, 2). Eine erste systematische Überprüfung aller bisher veröffentlichten Studien zur Wirkung von Yoga auf den Bluthochdruck hat neben Kohortenstudien und nicht-kontrollierten Studien auch 48 randomisiert-kontrollierte Studien mit einer Dauer von einer Woche bis zu vier Jahren mit insgesamt 6.693 Probanden analysiert (1). Ergebnis: In den meisten Studien wurde berichtet, dass Yoga den Blutdruck wirksam reduziert sowohl bei Personen mit hochnormalen als auch hypertensiven Blutdruckwerten. Diese Studien legen nahe, dass Yoga eine wirksame Zusatztherapie zur Behandlung bei Bluthochdruck darstellt. Den Autoren zufolge verdient Yoga die Aufnahme in die klinischen Leitlinien. Einschränkend wird darauf verwiesen, dass die großen Unterschiede bei den Yoga-Praktiken und die variable Qualität der Durchführung es schwierig machen, eine bestimmte Yoga-Praktik zur unterstützenden Bluthochdruckbehandlung zu empfehlen.